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06.07.2021

Wettbewerb um die Neue Bibliothek

Staab Architekten gewinnen in St. Gallen


Kantons- und Stadtbibliothek von St. Gallen sind aktuell auf vier Standorte verteilt. Nun wollen sie in einem zeitgemäßen Bibliotheksneubau am Rand der Altstadt am Blumenmarkt zusammenzuziehen. Das denkmalgeschützte Haus „Union“ aus den 1950er Jahren, das im Besitz der Helvetia ist, soll integriert werden. Über der Tiefgarage unter dem Blumenmarkt, dem sogenannten Taubenloch, ist ein Neubau mit Innenhof vorgesehen. Die Bibliothek soll als „Public Library“ im angelsächsischen Sinn konzipiert werden. Das heißt, Medien für Unterhaltung, Freizeit, Bildung, Ausbildung gibt es ebenso wie für wissenschaftliches Arbeiten. Die Angebote richten sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, verschiedene Berufs- und soziale Gruppen, was neben großzügigen Öffnungszeiten und einem Café das Haus zum belebten Teil der Innenstadt machen soll.

Die Herausforderung an die Planung bestand also vor allem im Einfügen in den sensiblen Bestand und Kontext sowie im sinnvollen Sortieren der Räume und Betriebsabläufe. Dafür hatten der Kanton St. Gallen, die Stadt St. Gallen und die Helvetia Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaft im März 2020 einen einstufigen, anonymen Projektwettbewerb für Architekten ausgelobt. 163 Büros hatten sich beworben, 28 Büros und fünf Nachwuchsbüros waren zur Teilnahme ausgewählt worden. Darunter waren drei Büros aus Deutschland, zwei von ihnen wurden prämiert. Die 13-köpfige Jury unter Vorsitz von Michael Fischer, Kantonsbaumeister St. Gallen, entschied sich für folgendes Ergebnis:




Volker Staabs Büro überzeugte das Preisgericht mit einem raffiniert angebundenen Neubau an das Uniongebäude. Die Jury lobte die polygonale Form in ihren Proportionen und Bezügen. Die Ausarbeitung des Neubaus stehe im Einklang mit der Dynamik der Fußgängerströme und ermögliche sowohl zum Marktplatz als auch zum Stadtteil im Westen eine gute Orientierung. Entscheidend sei die Umkehrung der bestehenden Verhältnisse, indem die Architekt*innen aus der heutigen Rückseite des Union-Gebäudes eine neue städtische Front am öffentlichen Platz herstellten. Das Union-Gebäude bleibe weitgehend erhalten und die eingelagerten Funktionen nähmen Rücksicht auf die eingeschränkte Tragfähigkeit seiner Konstruktion. Auch die zusätzlichen introvertierten Außenräume, die Lernterrasse und die Dachterrasse sowie die hohe Transparenz des architektonischen Ausdrucks gefielen. Die hohe Wertigkeit der historischen Substanz der Umgebung dringe in die Lesesäle ein, als wäre die historische Landschaft St. Gallens die eigentliche Seele der neuen Räume, so die Jury.

Die neue Bibliothek soll nach heutiger Planung 2028/2029 eröffnet werden. Kanton und Stadt rechnen mit Kosten von rund 137 Millionen Franken. (fm)


Zum Thema:

neuebibliothek.ch


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Staab Architekten


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1. Preis Staab Architekten: Die neue Bibliothek vom Marktplatz aus gesehen

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2. Preis E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten: Außenansicht

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3. Preis ARGE Itten+Brechbühl und Aires Mateus e Associados: Außenansicht

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4. Preis Ortner & Ortner Baukunst: Außenansicht

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