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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Unigebaeude_in_Bruessel_von_B-architecten_und_Bevk_Perovic_7609826.html

12.05.2021

Backsteinvariationen

Unigebäude in Brüssel von B-architecten und Bevk Perovic


Die Gegenden entlang des Kanals, der westlich des Brüssler Stadtzentrums tangential durch die Stadt verläuft, werden seit einigen Jahren durch unterschiedliche Projekte entwickelt. Eines davon ist ein neuer Campus für die niederländischsprachige Erasmus Hogeschool. B-architecten (Antwerpen, Brüssel) und das slowenische Büro Bevk Perović (Ljubljana) haben den Neubau entworfen, der Platz für 1.000 Lehramtsstudent*innen bietet und die beiden anderen Standorte der Hochschule in Anderlecht ergänzt.

In der Ausschreibung für den 2013 durchgeführten offenen Wettbewerb hieß es, Ziel des Projekts sei die Realisierung „einer Umgebung, in der Lernen an allen möglichen Orten, zu allen Zeiten und in verschiedenen Formen stattfinden kann“. Auf dem innerstädtischen, räumlich begrenzten Grundstück setzten B-architecten und Bevk Perović ein Raumprogramm um, das sich um einen versenkten Innenhof orientiert. Auf 9.000 Quadratmetern wurden zwei Hörsäle, 40 Unterrichtsräume, eine Bibliothek, eine Cafeteria, Lehrpersonalzimmer, sowie mehrere Aufenthalts- und Arbeitsbereiche untergebracht.

Der Innenhof ist mit dem Außenraum verbunden und dient als zentraler Aufenthaltsbereich, der an die öffentlichen Räume wie Mensa, Bibliothek, das Büro der Student*innenverwaltung und einige Besprechungsräume grenzt. Zwischen den Treppenhäusern ordnete das slowenisch-belgische Architekt*innenteam einzelne gläserne Kästen an, wo die Studierenden in relativer Ruhe arbeiten oder sich treffen können. Ein weiterer offener Arbeits- und Aufenthaltsbereich, der ebenso als Raum im Raum konzipiert wurde, befindet sich auf Erdgeschossebene und präsentiert sich in dezenter Holz-Glas-Optik. Im Untergeschoss wurden die zwei Hörsäle untergebracht, während die Unterrichtsräume und Lehrpersonalzimmer sowie ein größerer Besprechungsraum mit Außenbereich in den Obergeschossen zu finden sind.

Der neue Gebäudekomplex integriert die ehemalige Lagerhalle einer Brauerei und öffnet sich mit einer Glasfassade auf Erdgeschossebene in Richtung des dreieckigen Vorplatzes. Außen setzte das slowenisch-belgische Architekt*innenteam auf einen Materialmix aus Ziegelmauerwerk und Glas. Prägend für die Gebäudehülle wie auch den Innenhof ist vor allem der Kontrast zwischen dem dunklen Backstein des Neubaus und dem hellen des Altbaus. Im Inneren bestimmen Beton, Glas und Holz das Gesamtbild. Durchbrochen wird die dezente Farbkomposition vom grellen Maigrün der Sitzbänke und dem tiefen Schwarz der großen runden Akustikpaneele an den Decken. (dsm)

Fotos: Lucid


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