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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-BDA_kaempft_fuer_Eiermann-Hochhaus_in_Frankfurt_7555.html

29.08.2000

Fünf vor zwölf

BDA kämpft für Eiermann-Hochhaus in Frankfurt


Nachdem in Frankfurt am Main erneut ein Monument der Hochhausgeschichte vom Abriss bedroht ist, hat sich der Bund Deutscher Architekten, BDA im Lande Hessen am 28. August 2000 mit einer öffentlichen Stellungnahme zu Wort gemeldet.
Der Landessekretär des BDA, Manuel Cuadra, bezieht sich auf einen Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 16. August diesen Jahres, dem zufolge dem von Egon Eiermann erbauten Hochtief-Hauptsitz eine Streichung aus der Frankfurter Denkmalliste drohe. Ein Abriss des Eiermann-Baus wäre nicht nur ein „derber Verlust für die Baukultur in Frankfurt am Main“, heißt es in dem Schreiben des BDA, sondern sei darüber hinaus auch wirtschaftlich ohne jeden Sinn. Außerdem könne das Image der Hochtief AG als Baukunstförderer durch einen Abriss des Hauses nachhaltig beschädigt werden.
Erst im Herbst letzten Jahres war das Eiermann-Haus zusammen mit 88 anderen Nachkriegsbauten in eine Vorschlagliste für die Denkmaltopographie der Stadt Frankfurt aufgenommen worden.
Die Hochtief AG hatte daraufhin das durch einen Neubau in Niederrad überflüssig gewordene Gebäude für baufällig erklärt und eine Streichung von der Denkmalliste angeregt. Da sich das Landesamt für Denkmalpflege dem entgegen stellte, wurde in der Folge ein Gutachten bei den Frankfurter Architekten Jourdan & Müller PAS in Auftrag gegeben. Die Studie erbrachte, dass eine Sanierung des Hauses zwar technisch machbar sei, dabei aber nur der Rohbau des authentischen Gebäudes erhalten werden könne und zudem rund 80 Millionen Mark an Kosten entstünden. Aus diesem Grund sei ein Erhalt des Hochhauses nicht zumutbar, so das Gutachten. Der Magistrat der Stadt schloss sich dieser Überzeugung an und stimmte für eine Streichung aus der Denkmalliste. Auf der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im September 2000 soll über einen möglichen Abriss des Eiermann-Baus abgestimmt werden. Sollte es zwischen Stadt und Landesdenkmalamt zu keiner Einigung kommen, wird die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, die endgültige Entscheidung treffen.
Der BDA appelliert nun mit seinem Schreiben an die Fraktionen des Stadtparlamentes, bereits gefasste Meinungen zum Hochtief-Haus noch einmal zu überdenken und doch noch für den Erhalt des Gebäudes zu votieren.


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