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15.03.2021
Lochfassade mit Hohlräumen
Firmensitz in Teheran von Hooba Design
Keine Frage, der neue Unternehmenssitz des iranischen Ziegelherstellers Kohan Ceram in Teheran fällt auf: Der monolithische Baukörper bildet mit seiner ornamentalen, in warmem Orange-Rot leuchtenden Fassade in Form und Farbe einen ruhigen, minimalistischen Gegenpol zur visuellen Hektik der umgebenden Mehrgeschosser. Er dürfte damit auch für die auf der benachbarten Schnellstraße vorbeiflitzenden Autos zu einer guten Orientierungsmarke werden. Wie immer wieder bei derartigen Bauaufgaben zu sehen, beherbergt das Gebäude nicht nur Büros und Showroom der Firma – und darüber hinaus eine Maisonettewohnung in den oberen beiden Geschossen –, sondern ist zugleich auch nach außen ganz offensichtliches Aushängeschild für deren Produkt.
Entworfen wurde der Bau, der eine bereits bestehende sechsgeschossige Betonstruktur als Tragwerk nutzt, von Hooba Design aus Teheran. Zusammen mit Kohan Ceram entwickelte das Büro des iranischen Architekten Hooman Balazadeh für das Projekt einen speziellen Ziegelstein. Der sogenannte spectacled brick verfügt über je zwei potenzielle kreisrunde, horizontale Öffnungen. Sie sind teils geschlossen, teils offen und teils mit Glaseinsätzen versehen. Die verglasten Module sind zwar lange nicht so transparent wie die Glasziegel des Chanel-Flagshipstores in Amsterdam von MVRDV, lassen aber dennoch viel natürliches Licht in den gesamten, 1.050 Quadratmeter umfassenden Baukörper. Damit reagieren Hooba Design eigenen Angaben zufolge auch auf die städtischen Bauvorschriften und die hohe Bebauungsdichte, die nicht überall klassische Fenster erlauben.
Die eigentlichen Fenster verbergen sich zudem hinter auffaltbaren Ziegeljalousien. Zwischen ihnen und den bodentiefen Verglasungen der Innenräume liegen circa 60 Zentimeter tiefe räumliche Puffer. In diesen Loggien soll eine Begrünung mit Pflanzen helfen, die in der Stadt oft stark verschmutzte, staubige Luft zu filtern und zu befeuchten. Circa 70 Quadratmeter der gesamten Bodenfläche des Baus seien begrünt, geben Hooba Design an. Dies trage auch dazu bei, den Energiebedarf des Gebäudes zu reduzieren. Ebenfalls der Belichtung und Belüftung dienen mehrere vertikale Hohlräume an der Gebäudefront, die bis zu fünf Meter tief in die Kubatur des Baukörpers hineinragen und dort luftige Hohlräume entstehen lassen. Die Lochziegelfassade wurde an diesen Stellen quasi in das Gebäudes hineingezogen – ein Spiel mit innen und außen, Fassade und Raum, so die Architekten. (da)
Fotos: Parham Taghioff, Deed Studio
Entworfen wurde der Bau, der eine bereits bestehende sechsgeschossige Betonstruktur als Tragwerk nutzt, von Hooba Design aus Teheran. Zusammen mit Kohan Ceram entwickelte das Büro des iranischen Architekten Hooman Balazadeh für das Projekt einen speziellen Ziegelstein. Der sogenannte spectacled brick verfügt über je zwei potenzielle kreisrunde, horizontale Öffnungen. Sie sind teils geschlossen, teils offen und teils mit Glaseinsätzen versehen. Die verglasten Module sind zwar lange nicht so transparent wie die Glasziegel des Chanel-Flagshipstores in Amsterdam von MVRDV, lassen aber dennoch viel natürliches Licht in den gesamten, 1.050 Quadratmeter umfassenden Baukörper. Damit reagieren Hooba Design eigenen Angaben zufolge auch auf die städtischen Bauvorschriften und die hohe Bebauungsdichte, die nicht überall klassische Fenster erlauben.
Die eigentlichen Fenster verbergen sich zudem hinter auffaltbaren Ziegeljalousien. Zwischen ihnen und den bodentiefen Verglasungen der Innenräume liegen circa 60 Zentimeter tiefe räumliche Puffer. In diesen Loggien soll eine Begrünung mit Pflanzen helfen, die in der Stadt oft stark verschmutzte, staubige Luft zu filtern und zu befeuchten. Circa 70 Quadratmeter der gesamten Bodenfläche des Baus seien begrünt, geben Hooba Design an. Dies trage auch dazu bei, den Energiebedarf des Gebäudes zu reduzieren. Ebenfalls der Belichtung und Belüftung dienen mehrere vertikale Hohlräume an der Gebäudefront, die bis zu fünf Meter tief in die Kubatur des Baukörpers hineinragen und dort luftige Hohlräume entstehen lassen. Die Lochziegelfassade wurde an diesen Stellen quasi in das Gebäudes hineingezogen – ein Spiel mit innen und außen, Fassade und Raum, so die Architekten. (da)
Fotos: Parham Taghioff, Deed Studio
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