Miteinander wohnen und leben, aber trotzdem Individualität zulassen, das ist das Konzept des Wohnhofes Orasteig am südlichen Stadtrand von Wien, in Stammersdorf. Im Rahmen der Wettbewerbsreihe „Neue Siedlerbewegung“ wurde gerade eine der ersten Wohnhausanlagen mit 169 Einheiten fertiggestellt. Die Planungen kommen aus dem Wiener Architekturbüro ppag architects. Der Wohnhof Orasteig ging als Siegerprojekt aus dem Bauträgerwettbewerb hervor.

Das gesamte Siedlungsgebiet wird verkehrsfrei gestaltet, sodass vielfältige Freiräume und Grünflächen, Plätze für Spiel, Begegnung und Gemeinschaftsaktivitäten entstehen. Ein großer Siedlungsplatz ist das Zentrum der Anlage. Auf dieser großzügigen Fläche ist Platz für Ballspiele, zum Radfahren oder für ein gemeinsames Sommerfest. Gleich daneben befindet sich ein Kleinkinderspielplatz. Lauschige Plätzchen im Grünen gibt es hinter den Häusern. Hier befinden sich auch Mieterbeete, auf denen jeder sein gärtnerisches Glück versuchen kann.

Die Gebäude erfüllen laut Architekten hohe technische und bauökologische Ansprüche. Die Wohnungstrennwände werden aus Ziegeln mit hohem Recyclinganteil hergestellt. Innen erhalten sie einen hochwertigen Kalk-Trass-Putz mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften. Die Außenwände bestehen aus Porotherm Ziegeln. Der Niedrigenergiestandard wird sogar unterschritten.

Die Ein- bis Fünf-Zimmerwohnungen mit großzügigen Balkonen und Terrassen wurden gefördert. Interessant ist der „Testcharakter“ der Wohnsiedlung: Mieter können nach zehn Jahren ihre Wohnungen erwerben. So können sie nachbarschaftliche Beziehungen aufbauen und das Für und Wider einer solchen Gemeinschaftsanlage abwägen. Damit kaufen sie nicht die Katze im Sack wie schon so mancher Besitzer einer Eigentumswohnung.

Zu den Baunetz Architekt*innen:

PPAG architects

Kommentare:
Meldung kommentieren