Messing zählt zu den edelsten Materialien in der Architektur. Nicht umsonst wird es bereits seit der wohl prunkvollsten Bauepoche, dem Barock, für Beschlagbauteile verwendet. Das goldschimmernde Metall entsteht durch das Verschmelzen von Kupfer und Zink, wobei sich der Zink-Gehalt auf die Farbe auswirkt. Je höher der Zinkanteil desto hellgelber die Legierung. Durch Zusätze wie Mangan oder Aluminium können die Eigenschaften noch weiter beeinflusst werden. Zum Beispiel hat die Zugabe von Nickel den Vorteil einer hohen Korrosionsbeständigkeit. So können die Eigenschaften des Materials je nach Anforderung herbeigeführt und die Legierung in zahlreichen Formen und Farben eingesetzt werden.
Während sich in Antwerpen die Architekten von META für messingfarbene Balkon- und Verschattungselemente entschieden, die einen Kontrast zu glanzlosem, grünlich gefärbtem Beton bilden, fungiert das geschwungene Gitter an der Fassade des Museums in Le Chenit von BIG und Atelier Brückner wiederum als Licht- und Temperatur-Regulator, der Blickbeziehungen zwischen innen und außen zulässt. Und in Zürich verlieren sich David Chipperfield Architects in den schimmernden Details des Kunsthauses. (tp)
Titelbild: Kunsthaus Zürich von David Chipperfield Architects, Foto von Juliet Haller