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28.10.2020
Vier Backsteincluster für Steinfurt
Kempe Thill planen Gesundheitscampus
Im Kreis Steinfurt soll bis 2025 ein neues Gesundheitsquartier entstehen: Im ehemaligen Weberviertel des Ortsteils Borghorst werden eine Rehaklinik mit Therapiebereich und Bewegungszentrum, ein Pflegeheim, ein Haus für gemeinschaftliches Wohnen und eine Kindertagestätte realisiert. Für die Entwicklung des Mauritius Health & Care Campus wurde ein städtebauliches gutachterliches Verfahren durchgeführt, an dem vier Architekturbüros teilgenommen haben. In einer nicht öffentlichen Sitzung entschieden sich die Obergutachter nun für den Entwurf von Atelier Kempe Thill aus Rotterdam. Rund 35.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche wird das Neubauvolumen beinhalten, das von der Berliner IGP-Projekt GmbH, die das Grundstück gekauft hat, in Kooperation mit dem UKM Marienhospital Steinfurt umgesetzt wird.
Das circa 25.000 Quadratmeter große Gelände liegt zwischen dem Rathaus, der St. Nikomedes Pfarrkirche und dem Marienhospital und war ursprünglich eine Produktionsstätte für Garne. Nachdem 1980 der Betrieb eingestellt wurde und anschließend mehrere Brände die Fabrikgebäude schwer beschädigten, fielen diese größtenteils der Abrissbirne zum Opfer. Nun schlägt der Entwurf vom Atelier Kempe Thill eine neue städtebauliche Figur vor, die den Architekt*innen zufolge „eine klare funktionale Clusterbildung erzeugt“. Die vorgeschlagene flexible Clusterstruktur trage einerseits zu vielfältigen Synergien bei und ermögliche andererseits eine etappenweise Bebauung des Campus. Außerdem beinhaltet das Konzept weitere Entwicklungsmöglichkeiten auf den südlich angrenzenden Grundstücken des Krankenhauses.
Alle vier Hauptfunktionen enthalten ihre eigenen Baufelder innerhalb des Geländes. Diese verschiedenen Cluster stehen über grüne und autofreie Verbindungsachsen miteinander in Kontakt. Die Architektur des Bauensembles stellt klare Bezüge zu charakteristischen Merkmalen des Ortes her, die maximal viergeschossigen Elemente passen sich an die umgebenden Bauvolumen an. Wie in der Projektbeschreibung erklärt, werden alle baulichen Elemente darüber hinaus dem Baustil der Region folgend in massivem Backstein realisiert. Der Baustart des ambitionierten Projektes, dessen Baukosten auf um die 120 Millionen Euro geschätzt werden, ist für das Frühjahr 2021 geplant. (mg)
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