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31.08.2020
Ein Dörfchen für Beverly Hills
Wohnhaus von MAD Architects in Los Angeles
Beim Pekinger Büro MAD Architects darf man mit spektakulären, absolut „instagramablen“ Entwürfen rechnen. Ihre Nachverdichtung in Peking oder die Theaterpläne für Yiwu sind zwei sprechende Beispiele von vielen. Mit dem Gardenhouse bauen sie nun erstmals in den Vereinigten Staaten von Amerika. Und dann natürlich gleich im Epizentrum der Eitelkeit: nach Beverly Hills in Los Angeles. Das Haus am Wilshire Boulevard mit 18 Wohneinheiten sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss wird – dafür braucht es keinerlei prophetischer Gaben – zweifellos zu einer neuen Destination für fotoaffine Hipster bildbasierter Online-Communities.
Auffällig an dem 4.460 Quadratmetern BGF umfassenden Gebäude sind zuerst einmal die beiden Stockwerke über dem Erdgeschoss, die vollkommen mit einheimischen, dürretoleranten und pflegeleichten Sukkulenten und Reben bedeckt sind, die durch ihre unterschiedlichen Farben eigene Musterungen kreieren. Sie bilden laut Architekt*innen eine der größten grünen Wände der USA. Darüber erhebt sich ein dicht gedrängt wirkendes Cluster von Giebelhäusern. Diese sind gänzlich in Weiß gehalten und lediglich durch ein simples Raster strukturiert – Richard Meier lässt grüßen. Die unterschiedlichen Fensterflächen wirken dagegen wie zufällig eingesetzt. Ihre Platzierung ergibt sich jedoch logisch aus der Funktion der Innenräume.
Die äußere Erscheinung des 18 Meter hohen Ensembles will an die üppige Landschaft von Beverly Hills anknüpfen und dabei selbst zu einem „am Hang gebauten Dorf“ werden, wie MAD schreiben, die in der Millionenstadt ihre erste Dependance außerhalb Pekings eröffnet haben. Die Hanglage ist eine für die hügelreiche „Stadt der Engel“ typische Bauaufgabe sozial bessergestellter Stadtviertel.
Die Häuser bieten unterschiedliche, allesamt wohlklingende Wohntypologien: zwei Studios, acht Eigentumswohnungen, drei Stadthäuser und fünf Villen. Alle Einheiten bieten einen privaten Außenraum, zudem verfügen sie über einen eigenen, unabhängigen Ein- und Ausfahrtsweg. Als gemeinschaftlichen Freiraum gibt es im Zentrum des Ensembles einen landschaftlich gestalteten Hof mit annähernd rundem reflecting pool. Man muss es MAD lassen: Mit den Visualisierungen von 2015 kann der fertiggestellte Bau problemlos mithalten. (stu)
Fotos: MAD Architects
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