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07.09.2020
Pop-Art für die belgische Küste
Strandpavillon in Knokke-Heist von Compagnie O. und John Körmeling
„Grundsätzlich lässt sich die Atmosphäre entlang der Belgischen Küste zweifellos mit 50 Shades of Grey ganz gut beschreiben“, so erläutern die Architekten ihren Pavillon-Entwurf. Dem wollten sie etwas Kräftiges entgegensetzen, daher die Farbe und die runden Formen. Daher die fröhliche Leuchtschrift „Damen und Herren“, die an einen Zirkus oder einen Rummelplatz erinnert, tatsächlich aber auf die öffentliche Toilette im Pavillon hinweist. Überhaupt geht es hier um Sichtbarkeit, in beide Richtungen. Denn dieses Gebäude ist die zentrale Station für die Strandpolizei und die Rettungsschwimmer, beherbergt aber auch einen Erste-Hilfe-Raum, eine Garage für das Einsatzfahrzeug und Nebenräume. Zusätzlich zu dem kleinen Turm haben die Architeken das Dach des Pavillons als Plattform gestaltet, von wo aus die Sicherheitskräfte einen 360-Grad-Blick über Strand und Boulevard haben – und die Rettungsschwimmer*innen stehen nun zusätzlich in direktem Blickkontakt mit allen 12 am Strand verteilten Hochsitzen. Umgekehrt verstellt der Pavillon nicht den Blick vom Boulevard auf das Meer, da er tiefer liegt; die Dachterrasse befindet sich ungefähr auf Höhe der Straße.
Der kreisrunde Bau misst 17 Meter im Durchmesser und bietet 145 Quadratmeter Nutzfläche. Den Architekten war es wichtig, die Funktionen der Sicherheit und Überwachung nicht komplett von der Öffentlichkeit zu trennen, damit keine Distanz, sondern ein Miteinander entsteht. Schön wäre es, sagen sie, wenn der Pavillon auch als weithin sichtbarer Treffpunkt genutzt würde. Jedes Jahr würden an der Küste etwa 1.800 Kinder vermisst gemeldet. Offensichtlich böte die endlose Apartment-Mauer jenseits der Straße keine Orientierung. Vielleicht könne der neue, knallgelbe Punkt am Strand auch da ein wenig helfen. (fh)
Fotos: Tim van de Velde Photography
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Kommentare:
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Als sehr großes Badespielzeug hätten sie den Strandpavillon für Polizei und Rettungsschwimmer*innen entworfen, so die Architekten
Das runde, gelbe Ding liegt tief neben der Strandstraße und fügt sich so in das weite Meerespanorama
Die Leuchtschrift erinnert humorvoll an den Zirkus, markiert aber vor allem die öffentlichen Toiletten
Eine kleine öffentliche Passage führt durch den Pavillon
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