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25.08.2020
Hamburger Miteinander
Gemeindehaus von Andreas Heller in Stellingen
Hamburg-Stellingen verfügt bei rund 25.000 Einwohner*innen immerhin über zwei evangelisch-lutherische Kirchengemeinden. Eine nutzt die 1953 errichtete Stellinger Kirche, die einen 1943 zerstörten Vorgängerbau ersetzt. Als typische Architektur der Nachkriegsmoderne steht diese Kirche heute unter Denkmalschutz.
Ursprünglich gehörte auch ein freistehendes Gemeindehaus zum Ensemble. Das wurde jedoch 2016 abgerissen, um Platz für ein Wohnhaus zu schaffen. Im selben Jahr schrieb die Kirchengemeinde einen Wettbewerb für ein neues Gemeindehaus aus, den der Hamburger Architekt und Designer Andreas Heller mit seinem Büro gewann. Heller konnte in den letzten Jahren unter anderem das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven sowie das Europäische Hansemuseum in Lübeck realisieren.
Das nun fertiggestellte Gebäude ist unaufdringlich in die parkähnliche Landschaft mit altem Baubestand gesetzt. Im Grundriss einem Flügel ähnelnd, schließt der Baukörper seitlich am bestehenden Backstein-Kirchenschiff an. Nur an zwei Stellen berühren sich die Volumen jedoch. Zwischen ihnen entsteht dadurch ein fugenartiger „Hof der Stille“. Über ein am Kopfende angeordnetes Café mit Außenbestuhlung öffnet sich das Ensemble außerdem zur Straße und Nachbarschaft.
Große Fenster sorgen für Helligkeit, im Bereich des Gemeindesaals stellen bodentiefe Öffnungen einen Bezug zum hinteren Hof und der dortigen Parklandschaft her. Eine massive Außenwand grenzt den Neubau zur umliegenden Bebauung ab. Ihr mineralischer Putzanstrich in dunkelgrauer Tönung ist so zusammengesetzt, dass er sich trotz des hohen Anteils an schwarzen Partikeln nicht zu stark aufheizen kann. Der dunkle Putz setzt sich über den Flur bis in den Innenraum fort.
Der teilbare Gemeindesaal, das Café und die Arbeitsplätze der Verwaltung sind wiederum in gebrochenem Weiß gehalten. Eine dämpfende Holzvertäfelung aus Weißtanne an Wänden und Decken sorgt außerdem für eine gute Akustik. Die in der Kirche verwendeten Solnhofener Kalksteinplatten tauchen als verbindendes Element auch im Neubau wieder auf. Die Kirche selbst wurde von Hellers Büro auf Grundlage des ursprünglichen Farbkonzepts bereits 2018 modernisiert. (tl)
Fotos: Werner Huthmacher
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
Andreas Heller Architects & Designers
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