Das Ruhrgebiet erstreckt sich über insgesamt 15 kreisfreie Städte und Kreise Nordrhein-Westfalens und verdankt seinen Namen dem südlich verlaufenden Fluss, der Ruhr. Umgangssprachlich ist oft vom Pott die Rede, was sich wiederum auf den Kohlenpott bezieht und auf die Vergangenheit der polyzentralen Metropole als Bergbau-Hochburg hindeutet. Architektonisch betrachtet dominiert in der Industrieregion noch immer die Nachkriegsmoderne. Mit ihren Visionen begleitete sie die letzte große Wachstumsphase der Region.
Seither hatte es das Ruhrgebiet nicht immer leicht, auch wenn visionäre Vorhaben wie die IBA Emscher Park den Strukturwandel unterstützen. Und der kleinteilige Ruhr-Wandel wurde auch im gerade vergangenen Jahrzehnt fortgeschrieben, wie unsere Baunetzwoche#325 zeigte. Tatsächlich ist aus dem verrußten „Industrie-Moloch“ inzwischen eine „grüne Metropole“ geworden, in der museale Auseinandersetzungen mit der eigenen Vergangenheiteine eine besondere Rolle spielten.
Kontinuierlich werden im Ruhrgebiet darum spannende Vorhaben realisiert, die einen Ausflug lohnen. Vor wenigen Jahren sanierten beispielsweise die Architekten Detlev Bruckhoff und Andreas Gehrke die von Hans Scharoun entworfene Johanneskirche in Bochum, Berghaus Architekten schufen eine knallrote Treppenskulptur in Hamm, und den Stuttgarter Architekten Bez+Kock gelang die subtile Einbindung einer neogotischen Kirche in ihr weiß gemauertes Musikforum mitten im Bochumer Kneipenviertel. (tp)
Titelbild: Verwaltungsbau in Oberhausen von Kuehn Malvezzi, Foto von hiepler, brunier,