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11.08.2020
Wie wohnen, leben, arbeiten?
Erste Projekte für die IBA 2027 in Stuttgart ausgewählt
Eine ehemalige Textilfabrik in Salach, einstige Bahnanlagen in Nürtingen und das Postareal in Böblingen. Denkmalgeschützte Gebäude eines früheren Spinnerei- und Webereiimperiums in Wendlingen am Neckar, das freigezogene Betriebsgelände von EnBW in Stuttgart-Stöckach oder ein acht Hektar großes ehemaliges Krankenhausareal in Sindelfingen. Was sie vereint? Sie alle wurden vor Kurzem für die IBA StadtRegion Stuttgart ausgewählt.
Wie wollen wir zukünftig leben, wohnen und arbeiten? Dieser Frage widmet sich die Internationale Bauausstellung 2027 – einhundert Jahre nach Eröffnung der Stuttgarter Weissenhofsiedlung 1927 – nun erneut. Stattfinden soll sie aber nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern auch in der Region drumherum: in Böblingen, Esslingen, Göppingen und dem Rems-Murr-Kreis. Aus mehr als 100 Einreichungen wählte der Aufsichtsrat der IBA-Gesellschaft unter ihrem Vorsitzenden, dem Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn, nun die ersten 13 Projekte aus. Auf der Agenda stehen unter anderem ehemalige Industrieareale, die zu gemischten Stadtvierteln für Wohnen und Arbeiten umgestaltet werden sollen; die Konversion, Revitalisierung und der Umbau innerstädtischer Quartiere mit experimentellen Bautypologien und Wohnformen sowie ein experimentelles Gebäude.
Im „Sonderforschungsbereich (SFB) 1244 Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von morgen“ forschen 14 Institute der Universität Stuttgart an der Integration sich selbst an Umweltbedingungen anpassender Elemente in tragende Konstruktionen, Fassaden und Innenausbauten. Das Ziel: Material- und Energieverbrauch senken, Nutzungskomfort erhöhen. An einem 36 Meter hohen Turm, der gerade auf dem Uni-Campus in Vaihingen entsteht, werden die neuen Strukturen und Fassaden getestet.
Nur fünf der bisher ausgewählten 13 Projekte liegen direkt in Stuttgart, zwei sind in Wendlingen am Neckar angesiedelt und je ein Projekt in Backnang, Böblingen, Nürtingen, Salach, Sindelfingen und Winnenden. Die Projektträgerinnen kommen vorwiegend aus dem kommunalen Bereich, aber auch private Bauträger und Investoren gehören dazu. Sie alle müssen hohen Ansprüchen genügen: ökologisch, sozial, ökonomisch und baukulturell vorbildlich sein, außerdem in der Umsetzung transparent und partizipativ. Als roter Faden dient die Idee der produktiven Stadt mit dicht bebauten und lebendigen Quartieren, in denen vielfältige Wohnungstypen für alle Gesellschaftsschichten, Flächen für emissionsarme Industrie und neue Arbeitsformen zusammenkommen.
Getragen wird die IBA unter der Leitung des Intendanten Andreas Hofer und der kaufmännischen Geschäftsführerin Karin Lang von der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Verband Region Stuttgart und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, der Architektenkammer Baden-Württemberg sowie der Universität Stuttgart. Finanziert wird das Vorhaben durch die beteiligten Gesellschafter, den Großteil steuert mit 2,5 Millionen Euro das Land bei. (kat)
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Die IBA soll neuen Schwung in Stuttgarts ältestes Stadterweiterungsgebiet bringen: das Züblin-Areal im Leonhardsviertel.
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Am 36 Meter hohen Turm auf dem Campus der Universität Stuttgart wird an adaptiven Hüllen und Strukturen geforscht.
Die denkmalgeschützte Neckarspinnerei in Wendlingen, erbaut 1861, soll zu einem zukunftsweisenden Quartier entwickelt werden.
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