Die Abtei Brauweiler bei Köln wird zum Nachlass-Archiv für deutsche Künstler. Hierfür wird in einem ersten Bauabschnitt der bestehende Gutshof zum Anliefer- und Lagerbereich umgebaut, darüber hinaus entstehen zwei Neubauten mit Ausstellungsflächen und Depots. Gestern wurde dafür der erste Spatenstich gefeiert. Geplant wird das Projekt von BKSP – Grabau Leiber Obermann und Partner aus Hannover, die sich bei einem Architektenwettbewerb gegen 22 Konkurrenten durchgesetzt hatten. Während der Umbau der alten Abtei mit einem Budget von 2,9 Millionen Euro veranschlagt ist, sollen die zukünftigen Bauabschnitte bis zu 14 Millionen Euro kosten.

Die konischen Form der beiden neuen Baukörper ist in einen „regionalen“ Ziegelstein gefasst, der die Tradition der Abteimauer bzw. des Gutshofes aufnehmen soll. Im Innenraum sind die Ziegelflächen weiß geschlämmt und werden stellenweise aufgelöst, um Sichtbeziehungen, etwa zum Abteipark hin, zu ermöglichen. Die Typologie erinnert in ihrer Kombination von Ausstellung und Aufbewahrung an das Basler Schaulager von Herzog/de Meuron.

Die Planung entspricht auch den neuen energetischen Anforderungen an Gebäude: Die Kompaktheit der Gebäudehülle vermindert Transmissionswärmeverluste und ist nach Angaben der Entwurfsverfasser gemäß Passivhauskonstruktion gedämmt. Auf eine Klimatisierung konnte, wegen der hohen Anforderungen für die Einlagerung von Kunstwerken, nicht verzichtet werden; es wird jedoch geprüft, ob anhand einer Grundwasser-Wärmepumpe die Heizung und Kühlung des Gebäudes unterstützt werden kann.

Auch seitens des Bundes scheint, wie die Aachener Zeitung vermeldet, das Projekt auf Interesse zu stoßen: Gegebenenfalls könnte hier der bundeseigenen Kunstbesitz verwahrt werden.

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