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27.07.2020
Drei Stufen zum Da’an
Wohnhaus bei Peking von chaoffice
Westlich von Peking erhebt sich das Taihan-Gebirge auf eine Höhe von bis zu 3.000 Metern. Das Gebirge wird von Flusstälern durchzogen, in denen noch einige alte Dörfer mit historischen Hofhäusern erhalten sind. Allerdings ziehen viele junge Menschen lieber in die nahe Stadt. So auch in Junxiang, einem Dorf im Tal des Zhaitang. Hier stand ein Wohnhaus jahrelang leer, dann erinnerten sich die erwachsenen Kinder an den Ort und die fabelhafte Südsicht auf die Gipfel des Da’an. Aus dem Haus wollten sie wieder einen gemütlichen Ort machen, als Wochenendhaus für sich und Freunde.
Gemeinsam mit chaoffice (Peking) entschlossen sie sich zu einem Abriss und einem äußerich unauffälligen Neubau. „Wir wollten nicht, dass das Haus als Neubau im Dorf sichtbar wird“, schreiben die Architekt*innen: „Es fügt sich in den Maßstab, die Formen und Farben seiner Umgebung ein.“ Zu den zwei Gassen im Norden und Osten zeigt sich das Haus weitgehend geschlossen, wie die anderen Hofhäuser auch. Innen öffnet es sich dafür direkt nach dem Betreten zu einem spektakulär ausgebreiteten Südpanorama. Denn hinter der Eingangstür geht der Blick durch eine große Glasscheibe wieder nach draußen.
Von Osten nach Westen haben die Architekten drei Terrassen angelegt, die sich auf die Nachbargebäude beziehen, der Höhenunterschied beträgt jeweils 40 bis 80 Zentimeter. „Beim Entwerfen haben wir die Unterscheidung zwischen innen und außen und zwischen einzelnen Zimmern einfach komplett ignoriert“, so die Architekt*innen. „Das gesamte Grundstück ist eine große Plattform, ein offener, gemeinsamer Raum.“ Die Innenräume sind als eine Reihe von offen verbundenen Räumen mit komplett verglaster Südseite organisiert. Sie lassen sich mit der davor liegenden Terrasse verbinden. Die Decke über den Räumen verläuft hingegen auf durchgehender Höhe und erzeugt so Zimmer mit unterschiedlichen Qualitäten.
Auf der untersten Ebene im Osten liegen innen und außen zwei kleine Wohnzimmer mit 30 Zentimeter tiefen, traditionellen Sitzmulden. Im Dach darüber findet sich ein kleines Schlafzimmer mit quadratischem Fenster. Auf der zweiten Stufe findet man den größten Wohnraum samt Küche. Auf der dritten Stufe befindet sich der Eingangsbereich. Dies ist auch die zentrale Verteilerebene mit drei Wegen: Nach links zum großen Wohnraum, geradeaus auf die Terrasse oder nach rechts über kleine Treppen zu den zwei Schlafzimmern am westlichen Hausende. Über diesen liegt wiederum ein U-förmiger, nach oben und Süden offener Raum, dem kein besonderer Zweck zugeordnet ist, über den die Architekt*innen schreiben: „Man kann hier einfach sitzen, auf die Berge schauen, Tee trinken oder spielen. Es könnte der interessanteste Raum des ganzen Hauses werden.“ Im Schnitt haben sie hier versuchsweise eine Schaukel eingezeichnet.
Letztlich ging es chaoffice darum, einen Ort zu schaffen, an dem die Bewohner*innen in aller Ruhe weit weg sein können: „Die Menschen sehnen sich nach der Natur, nach Ausblicken, nach frischem Wasser und frischer Luft, nach einem spürbaren Wechsel der Jahreszeiten.“ Ihr 156-Quadratmeter-Haus soll ein betont einfaches Haus sein, das aber gleichzeitig über die Terrassen mit der Idee spielt, dass das Haus selbst zur Landschaft wird, wie die gegenüberliegenden Berge. (fh)
Foto: Zhi Cheng, Yumeng Zhu
Gemeinsam mit chaoffice (Peking) entschlossen sie sich zu einem Abriss und einem äußerich unauffälligen Neubau. „Wir wollten nicht, dass das Haus als Neubau im Dorf sichtbar wird“, schreiben die Architekt*innen: „Es fügt sich in den Maßstab, die Formen und Farben seiner Umgebung ein.“ Zu den zwei Gassen im Norden und Osten zeigt sich das Haus weitgehend geschlossen, wie die anderen Hofhäuser auch. Innen öffnet es sich dafür direkt nach dem Betreten zu einem spektakulär ausgebreiteten Südpanorama. Denn hinter der Eingangstür geht der Blick durch eine große Glasscheibe wieder nach draußen.
Von Osten nach Westen haben die Architekten drei Terrassen angelegt, die sich auf die Nachbargebäude beziehen, der Höhenunterschied beträgt jeweils 40 bis 80 Zentimeter. „Beim Entwerfen haben wir die Unterscheidung zwischen innen und außen und zwischen einzelnen Zimmern einfach komplett ignoriert“, so die Architekt*innen. „Das gesamte Grundstück ist eine große Plattform, ein offener, gemeinsamer Raum.“ Die Innenräume sind als eine Reihe von offen verbundenen Räumen mit komplett verglaster Südseite organisiert. Sie lassen sich mit der davor liegenden Terrasse verbinden. Die Decke über den Räumen verläuft hingegen auf durchgehender Höhe und erzeugt so Zimmer mit unterschiedlichen Qualitäten.
Auf der untersten Ebene im Osten liegen innen und außen zwei kleine Wohnzimmer mit 30 Zentimeter tiefen, traditionellen Sitzmulden. Im Dach darüber findet sich ein kleines Schlafzimmer mit quadratischem Fenster. Auf der zweiten Stufe findet man den größten Wohnraum samt Küche. Auf der dritten Stufe befindet sich der Eingangsbereich. Dies ist auch die zentrale Verteilerebene mit drei Wegen: Nach links zum großen Wohnraum, geradeaus auf die Terrasse oder nach rechts über kleine Treppen zu den zwei Schlafzimmern am westlichen Hausende. Über diesen liegt wiederum ein U-förmiger, nach oben und Süden offener Raum, dem kein besonderer Zweck zugeordnet ist, über den die Architekt*innen schreiben: „Man kann hier einfach sitzen, auf die Berge schauen, Tee trinken oder spielen. Es könnte der interessanteste Raum des ganzen Hauses werden.“ Im Schnitt haben sie hier versuchsweise eine Schaukel eingezeichnet.
Letztlich ging es chaoffice darum, einen Ort zu schaffen, an dem die Bewohner*innen in aller Ruhe weit weg sein können: „Die Menschen sehnen sich nach der Natur, nach Ausblicken, nach frischem Wasser und frischer Luft, nach einem spürbaren Wechsel der Jahreszeiten.“ Ihr 156-Quadratmeter-Haus soll ein betont einfaches Haus sein, das aber gleichzeitig über die Terrassen mit der Idee spielt, dass das Haus selbst zur Landschaft wird, wie die gegenüberliegenden Berge. (fh)
Foto: Zhi Cheng, Yumeng Zhu
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