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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bahnhofsplatz_in_Muenchen_von_Pool_Leber_7311201.html

08.07.2020

Auf Achse

Bahnhofsplatz in München von Pool Leber


Allach-Untermenzing ist der 23. Bezirk Münchens im äußersten Nordwesten der bayrischen Landeshauptstadt. In bester Vorstadtlage mischen sich hier Reste dörflicher Bebauung mit ausgedehnten Gewerbegebieten. Knapp 16 Minuten dauert die S-Bahnfahrt vom Münchner Hauptbahnhof nach Allach, dessen Bahnhofsgebäude modernisiert und der zugehörige Oertelplatz von einem Verkehrs- zum lebendigen Quartiersplatz entwickelt werden sollte. Dafür schrieb die Stadt 2016 einen Gestaltungswettbewerb aus, den Pool Leber Architekten (München) gewannen. Für Außenanlagen und Platzgestaltung waren Zaharias Landschaftsarchitekten (München) verantwortlich. Die Umsetzung ist nun abgeschlossen.

Vorrangiges Ziel der Neugestaltung war es, einen öffentlichen Raum mit umfangreicher Begrünung und hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen – umso mehr, als im Süden des Platzes fast zeitgleich ein neues Einkaufszentrum errichtet wurde. Im Norden konzentrieren die Architekt*innen die Umsteigebereiche von Fahrrad und Auto auf Bahn und Bus mit Bushaltestellen und einer neu überdachten Einfahrt zur Tiefgarage. Hier galt es, den verschiedenen Verkehrsarten eine weithin sichtbare, klare Ordnung zu geben. Südlich der zentralen Achse, die direkt zum S-Bahneingang führt, wurde vor dem Einkaufszentrum ein kleiner Marktplatz freigelassen.

Wichtigstes Element der Ordnung sind die unterschiedlich hohen Dächer. Das markanteste Dach ist die langgestreckte Horizontale, die sich vom Bahnhofseingang nach Norden und Süden aufspannt. Darunter liegt in einem luftig hellen Zwischenraum das doppelstöckige Fahrradregal für bis zu 448 Drahtesel: „Das lange Dach über den Fahrradständern bildet nach Osten einen Platzabschluss und erfüllt somit eine ähnliche Funktion für den Busbahnhof wie das Einkaufszentrum für den Quartiersplatz“, schreiben Pool Leber.

Die kräftigen, horizontalen Linien der Betondächer sind unterschiedlich hoch, dazwischen markiert eine große Laterne den Eingang zur S-Bahnunterführung. Die gelben und grünen Profilglasstreifen in den robusten Fassaden nutzen das Tageslicht, um die knapp 100 Meter lange Anlage im Tageslicht leuchten zu lassen – nachts werden die Glaselemente hinterleuchtet, um, wie es heißt, einen „angstfreien Raum bis in die entlegensten Dachbereiche zu bilden.“ Eine Photovoltaikanlage auf den Dächern versorgt den Platz mit Strom. (fh)

Fotos: Brigida González



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