- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
19.01.2009
Im Hang verankert
Lehmhaus in Österreich fertig
Auch Lehmhäuser können gut aussehen – wie zum Beispiel das Wohnhaus Rauch in Schlins, Österreich. Das Haus wurde von den Architekten Martin Rauch und Roger Boltshauser im Zeitraum von 2004 bis 2008 geplant und gebaut, Bauherrin war die Lehm Ton Erde GmbH.
Das Haus entstand auf einer schmalen Parzelle an einem steilen Südhang und ist dementsprechend im Erd- und ersten Obergeschoss in den Hang hineingebaut, bzw. mit im „verankert“. Der Aushub des Erdreichs wurde auf 0-30 mm gesiebt und mit unterschiedlichsten Verarbeitungstechniken im Bauprozess wiederverwendet, z.B. für die die tragenden Wände, die Stampflehm-Öfen, die Böden und die Drainageabdichtungen. Die Stampflehm-Wände sind 45 Zentimeter dick und wurden mit Preßluftstampfern vor Ort in der Schalung verdichtet. Die erdberührenden Wände sind mit Bitumen- und Schaumglasisolierungen abgedichtet, der Rest der Wände wurde von außen unbehandelt belassen. Nur das Treppenhaus hat sowohl außen wie innen unbehandelte Wände.
Die Wohnräume sind ebenfalls mit Lehmoberflächen versehen: matt gewachste Lehmstampfböden, helle Kaseinspachtelungen für die Fensterlaibungen, Lehmputz für Wände und Decken (mit Flachsgewebe armiert). In der gesamten Konstruktion gibt es keine Folien oder Dichtungsschäume, nur nachwachsende Isolationsmaterialien und Winddichtungen aus Lehm.
Alle Materialien wurden in den zweieinhalb Jahren Bauzeit genau dokumentiert. Die Auswertung der Energie- und Klimadaten steht noch aus.
Zum Thema:
Objektbericht Wohnhaus Rauch im BauNetz Wissen Nachhaltig Bauen
Kommentare:
Kommentare (9) lesen / Meldung kommentieren
Außenansicht Lehmhaus Rauch
Wohnebene mit offener Feuerstelle
Badezimmer mit raku-gebrannten Fliesen, Fliesenmotiv von Martha Rauch
Bildergalerie ansehen: 6 Bilder