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08.06.2020

Mehr Leben im Gemeinschaftshaus

College-Umbau von Christoff : Finio in Bennington


Das Bennington College ist eine private Liberal-Arts-Hochschule im Kleinstädtchen Bennington im südwestlichsten Zipfel von Vermont. Gerne taucht es auf Bestenlisten als eine der schönsten ländlichen Universitätsanlagen auf. Errichtet wurde es im Jahr 1932 als Institution nur für Frauen, seit 1969 ist es für beide Geschlechter geöffnet. Im Laufe der Jahre hat sich die Anzahl von ursprünglich acht Gebäuden auf über sechzig erhöht. Im Zentrum steht aber noch immer das historische Gemeinschaftshaus, das nun unter der Federführung des in New York ansässigen Büros Christoff:Finio Architecture (CF:A) seine erste substanzielle Aufwertung erfahren hat.

Ursprünglich definierte das Gemeinschaftshaus den nördlichen Rand der Anlage. Gegenüber der zentralen Rasenfläche ist es daher mit einer repräsentativen Fassade ausgestattet. Ein etwas höher liegender Nordtrakt war zunächst als seperates Gebäude mit einem nachrangiger Servicezugang konzipiert. Mit der räumlichen Ausweitung des Campus wurde das Gemeinschaftshaus jedoch zum geografischen Mittelpunkt der Anlage, woraus sich hinsichtlich des ursprünglichen Entwurfs ein formaler Widerspruch ergab. Diesen lösten die Architekt*innen, indem die beiden Trakte räumlich vereint und Durchwegungen sowohl von Westen nach Osten als auch von Süden nach Norden geschaffen wurden. Im Norden ergänzten sie außerdem eine neue Eingangsituation mit einem zweigeschossigen, vollverglasten Erker.

Eine weitere Herausforderung des Umbaus stellte der schon lange erhöhte Bedarf hinsichtlich der Funktionen des Hauses dar. Durch die Neukonzeption der Erschließung ergab sich ein Zuwachs an Nutzfläche von über 1.100 Quadratmetern. Aufgrund von baurechtlichen Beschränkungen waren diese bisher nur bedingt nutzbar gewesen. So konnte etwa der Mensabereich in seiner Kapazität verdoppelt und um ein Café, eine Lounge und eine Buchhandlung ergänzt werden. Auf den drei Ebenen darüber entstanden 16 neue Klassenzimmer und zusätzliche Räume für alternative Unterrichtsformen. Die Transformation des Gebäudes zeigt sich in einer zurückhaltend modernen Formensprache. Fast könnte man angesichts der Holzeinbauten und Ziegelböden an einen gelungenen 60er Jahre Bau denken.

Weitere Maßnahmen reichen von der Optimierung der Energieeffizienz bis hin zur Implementierung zeitgemäßer Genderneutralität in Sanitärbereichen. Die historisierende Fassade blieb im Wesentlichen erhalten. Die aus der umfangreiche Modernisierung des Innenlebens resultierenden Dachgauben und nicht zuletzt die neue Eingangssituation verleihen ihr aber auch zeitgemäße Akzente. (hn)

Fotos: Scott Frances


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