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18.05.2020
Duplex in Dußlingen
Mehrzweckhalle von Sprenger Architekten
Das 6.200 Einwohner Städtchen Dußlingen ist keine gewöhnliche Gemeinde, sondern eine „Wohlfühlgemeinde“ – diesen Namen zumindest gibt sich die Ortschaft selbst. Woran das liegen mag? Schon seit Jahren setzt sich die Gemeinde mit ihren rund 40 Vereinen, Organisationen, einer Bürgerstiftung und einer engagierten Stadtverwaltung für mehr Lebensqualität ein. Die nach vier Jahren Bauzeit fertiggestellte, 7,2 Millionen Euro teure Sport- und Kulturhalle von Sprenger Architekten (Hechingen) ergänzt nun das lokale Angebot.
Südlich der Ortsmitte liegt die solitäre Bauform auf einem dreieckigen Grundstück in einer Talaue mit historischen Kastanienbäumen und leicht ansteigender Topographie. In der Nachbarschaft zur Doppelhalle, die zu einem Teil aus Sporthalle und zum anderen aus Kultur- und Mehrzweckraum besteht, befinden sich eine Grundschule und das Rathaus. Ohne allzu wuchtig zu wirken, wurde der eingeschossige Baukörper zwischen Schule und Grünraum platziert und schafft so einen vorgelagerten Außenbereich für Veranstaltungen und Feste. Gegenüber der Schule zeigt sich der längliche Komplex in einer monolithisch anmutenden Massivität, die unterschiedlich behauenen Natursteinplatten an der Fassade sollen dabei einen changierenden Effekt erzeugen. Aufgebrochen wird die massive Erscheinung von zwei verglasten Fassaden an den Flanken des Gebäudes.
Die leicht gegeneinander verschobenen Hallen sind zwar miteinander verbunden, werden aber aus entgegengesetzter Richtung erschlossen. Auf der einen Seite der Eingang zum Sportbereich mit Einblick ins Souterrain und die 800 Quadratmeter große Zwei-Feld-Sporthalle, auf der anderen Seite der Haupteingang, von dem aus man in die 344 Quadratmeter große Mehrzweckhalle gelangt. Das großzügige Foyer kann dem Saal bei Bedarf noch zugeschaltet werden, sodass sich die nutzbare Fläche auf 630 Quadratmeter vergrößert. Mit Eichenholz ausgekleidete Oberlichter, Stäbchenparkett und ein Farbkonzept in unbedenklichen Grau- und Beigetönen kontrastieren hier mit der leuchtend grünen Oberflächengestaltung der Sporthalle, wobei Sichtbetonelemente in beiden Hallen als verbindendes Element auftreten.
Verbindend wirkt auch das in der Aufsicht polygonale Dach – als Akzent auf der Kulturhalle betont es ihre zentrale Funktion, gilt sie doch als Herzstück des Neubaus – sowohl architektonisch als auch zeitlich. So ist den beiden Hallen kaum anzusehen, dass sie in Etappen errichtet wurden: Nach Fertigstellung der Sporthalle wurde zunächst die alte Mehrzweckhalle abgerissen, bevor anschließend die neue Kulturhalle errichtet werden konnte. (kg)
Fotos: Brigida González
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