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20.05.2020
Höhle im Hang
Ferienhaus in Navarra von Jordi Hidalgo Tané
Einige Kilometer oberhalb von Bera, nahe der französischen Grenze am Fuß des Bergs Larrún, steht das Landaburu Borda. Bera ist ein 3.000-Seelen-Städtchen im Baskenland in Spanien, umgeben von waldigen Hügeln, gleichzeitig nicht allzu weit vom Atlantik entfernt. Der Monte Larrún gilt als der Balkon des Baskenlands.
Das Landaburu Borda ist ein traditionelles Steinhaus, wie es in den Gebirgszügen Navarras häufiger zu sehen ist. Auf den ersten Blick unterscheidet es sich nicht von anderen traditionellen Bauten, jedoch hat es der aus Barcelona stammende Jordi Hidalgo Tané um eine in den Hang geschobene Erweiterung aus Beton ergänzt. An diesem Ort zu arbeiten, bezeichnet der Architekt als eine Übung in respektvollem Umgang mit dem sensiblen Bestand, aber ebenso mit der mystischen Kraft der Berge in Navarra, die reich an Geschichte und Legenden seien.
Im regelrecht eingegrabenen, dennoch hell und luftig wirkenden Neubau befinden sich eine Küche, ein Essplatz und der Wohnbereich, von dem man durch die Verglasung aus dem Berginneren heraus die Umgebung beobachten kann. Auf diese Weise wird der Berg zu einem Teil des Hauses. Der in rohem Sichtbeton gehaltene Anbau ist derart im Hang versteckt, dass es fast so wirkt, als hätte er auch schon vor dem Haus da gewesen sein können. Unter dem grünen Hügel ist der Bau von außen bis auf die Glasflächen an den Fronten und die scharfe Dachkante kaum auszumachen. Die an der höchsten Stelle eingeschnittenen Oberlichter lassen den Eindruck entstehen, als würde der massive Betonflügel, der die Decke ausformt, über dem Raumvolumen schweben.
Der Annex ist über einen gläsernen Gang mit dem Bestandsgebäude verbunden. Äußerlich wirkt dieses unverändert, in den Innenräumen hat der Architekt allerdings ebenfalls mit viel Sichtbeton und hellem Holz gearbeitet. In den beiden oberen Geschossen sind vier Schlafzimmer und vier Bäder untergebracht, das Ensemble wird auch an (Architektur-)Touristen vermietet. (tl)
Fotos: José Hevia
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