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16.04.2020
Architektonische Bankenrettung
Innenausbau in Palma de Mallorca von Ripolltizon
Die Aufgabe, für eine Bank ein Interieur zu entwerfen, endet häufig mit entweder piefigen oder konservativen Ergebnissen, schließlich will der Bauherr seinen Kunden suggerieren: Wir können mit Geld umgehen. Da ist der Entwurf des spanischen Architekturbüros Ripolltizon (Palma de Mallorca / Castellón) der Architekten Pep Ripoll und Juan Miguel Tizón eine erfrischende Ausnahme. Der Auftrag umfasste die vollständige Sanierung von Räumlichkeiten im Erd- und Untergeschoss eines Wohngebäudes in Palma de Mallorca. Bauherr ist die Arquia Banca, die mit dem Umbau ein Referenzobjekt schaffen wollte. Die Einheit, die sich in einem Eckgebäude befindet, umfasst knapp 350 Quadratmeter Fläche.
Es mussten strukturelle Änderungen am Gebäude vorgenommen werden, das vor dem Umbau kleinteilig aufgesplittet war. So wurde der zurückgesetzte Eingang in die Fassadenebene verlegt und Teilbereiche der Gewerbeeinheit auf Straßenniveau gebracht, um den Zugang zu gewährleisten. Desweiteren wurden Erd- und Kellergeschoss durch eine offene Treppe miteinander verbunden, um das Untergeschoss mit Tageslicht zu versorgen und eine interne Verbindung der unterschiedlichen Bankbereiche herzustellen.
Der unregelmäßige L-förmige Grundriss barg die Möglichkeit, die Vertraulichkeit zu den hinteren Räumen hin stark zu erhöhen und gleichzeitig ein offenes Gesicht zum Platz zu zeigen, der im Zentrum von Palma liegt und von Bäumen gesäumt ist. Die Architekt*innen verstehen die Bank als Erweiterung des öffentlichen Raumes und wollten einen zugänglichen Ort gestalten; dazu öffneten sie die Fassade weitgehend zu den angrenzenden Straßenbereichen und konzipierten den Grundriss als fließenden Raum. Er setzt sich aus verschiedenen Zonen zusammen, die sich nach dem erforderlichen Maß an Privatheit und Aufmerksamkeit gruppieren.
In Bezug auf Materialität und Form wurde der Bautypus Bank modern interpretiert: Die Gewölbedecken und die Holzverkleidung der Wände erinnern entfernt an Bankinnenräume anderer Jahrhunderte, allerdings in einer leichten und freundlichen Variante. Die mit Holzlatten ausgekleideten Kappendecken überspannen den Kundenbereich, diese neue Decke fügt sich in das bereits vorhandene Säulenraster ein. Bei der Verwendung der Materialien wurde auf eine reduzierte Auswahl geachtet: Kiefernholz, farbig lackierte MDF-Platten und helle Böden aus Zementfliesen prägen den Gesamteindruck. (kh)
Fotos: José Hevia
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Kommentare:
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Die Fassade der Banca Arquia wurde zum Platz hin geöffnet.
Holzverkleidete Gewölbe überspannen die Kundenbereiche.
Die Kappendecken nehmen das Raster der Bestandsstützen auf.
Der offene Grundriss wurde entsprechend der Anforderungen an Privatheit zoniert.
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