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16.03.2020
Auf der Kirchenwiese von St. Marien
Gemeindezentrum in Hannover von ksw
Der Stadtteil Hainholz liegt im Nordosten von Hannover. Ausgrabungsfunde weisen auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. Die ursprüngliche Bezeichnung Heynhotlz lässt darauf schließen, dass hier bereits zu vorchristlicher Zeit eine heilige Stätte zur Verehrung heidnischer Gottheiten existierte. Um 1400 entstand eine kleine Kapelle mit einem wundertätigen Marienbild. Dieses ging bei einem Brand verloren, aber Reste des mittelalterlischen Kapellenchors kann man bis heute in der Marienkirche bewundern.
Die evangelisch-lutherische Gemeinde St. Marien betrieb bis 2015 in zwei Gebäuden eine Kita und ein Gemeindezentrum. Die Bauten waren allerdings zu groß dimensioniert und konnten nicht kostendeckend betrieben werden. Deshalb entschied sich die Gemeinde, das alte Gemeindezentrums abzureißen und die sanierungsbedürftige Kita zu veräußern. Nachdem sich das Hannoveraner Büro ksw architekten + stadtplaner bei dem 2010 ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb durchgesetzt hatte, konnte der Neubau im letzten Jahr den Betreibern übergeben werden.
Der L-förmige Neubau ist rund zwei Drittel kleiner als die beiden Vorgänger. Er beherbergt in zwei separaten, eingeschossigen Baukörpern, eine 1.000 Quadratmeter große Kita und ein 250 Quadratmeter großes Gemeindezentrum. Die Baukosten von 1,5 Millionen finanzierte die Gemeinde durch den Verkauf des ehemaligen Kita-Gebäudes. Herzstück des Gemeindezentrums ist ein Saal, der in zwei Räume aufgeteilt werden kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eine Bühne aufzustellen. Die neue Kita bietet Platz für 90 Kinder und hat rund vier Millionen Euro gekostet. Die Finanzmittel stammen zum Teil aus den Mitteln der Städtebauförderung, der Rest aus einem Kredit.
Beide Volumen sind zur St. Marienkirche – dem neuen Mittelpunkt des Ensembles – ausgerichtet und bieten mit bodentiefen Fenstern in der Holzfassade beste Ausblicke. Die Kirche bleibt ob der niedrigen Höhe der Neubauten von der Straße aus weiterhin sichtbar. Zur vielbefahrenen Fenskestraße hin sind die Fassaden der Naubauten geschlossen und mit Naturstein verkleidet. Der zuvor wenig genutzte Wiesenbereich auf dem Areal wird durch die aufeinander Bezug nehmenden Bauten zu einer Art Quartierzentrum. (tl)
Fotos: Marcus Bredt
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