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27.01.2020
Im Block vergraben
Büroräume in Cordoba von Sol89
Das alte Zentrum der andalusischen Stadt Cordoba ist in dichter Blockstruktur bebaut und mit unzähligen Innenhöfen gespickt. Von oben gesehen bietet sich dem Auge eine außerordentliche Patchwork-Landschaft aus Dächern und Hofflächen. Ein nie völlig überschaubarer Raum aus schmalen Gässchen und zierlichen Häusern, so konstatieren es die lokal ansässigen Architekten Sol89, die im Bestand des historischen Kerns neue Büroflächen realisierten.
Dem Ensemble, einem Dreiparteienhaus, wurden drei neue Büroflächen von zusammen etwa 250 Quadratmetern Nutzfläche hinzugefügt. Zwei davon liegen im Erdgeschoss, eine im obersten Stockwerk. Diese Volumina wollten die Architekten so miteinander verbinden, dass der Übergang von einem ins andere Volumen unmerklich erfolgt. Durch einen einheitlichen, beheizten Betonfußboden, die durchgängig homogene Materialisierung der Innenräume sowie verbindende Alublechverkleidungen im Außenbereich sollen die Räume als Kontinuum wahrgenommen werden. An der Fassade zeichnet sich ohnehin nur das Volumen im Obergeschoss ab, die beiden anderen Räume sind in den Tiefen des Hinterhofgewirrs vergraben. Das Projekt zielt erklärtermaßen darauf ab, die Parameter der typisch südspanischen Innenstadtsituation in zeitgemäße Formensprache und Raumfolgen zu übersetzen.
Dass die Räume im Inneren eines gebauten Volumens versteckt liegen, wird sich spätestens positiv bemerkbar machen, wenn in den Sommermonaten das Thermometer wieder in Richtung 40°-Marke klettert. Der Sommer in Cordoba ist heiß, da kann ein bisschen Rückzug in den schattigen Hinterhof nicht schaden. (tl)
Fotos: Fernando Alda
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