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16.12.2019
Facelift für das Trippenhuis
Umbau und Restaurierung von Winhov in Amsterdam
Das Trippenhuis ist Teil eines Gebäudeensembles, das direkt am Kloveniersburgwal zentral in Amsterdams Altstadt liegt. Es wurde von 1660 bis 1662 vom Architekt Justus Vinboons für die Brüder Louis und Hendrick Trip erbaut, die durch Waffen und Munitionshandel zu Geld gekommen waren. Seit 1812 nutzt die Koninlijke Nederlandse Akademie van Wetenschapen, also die Königliche Niederländische Akademie der Wissenschaften (KNAW), den Gebäudekomplex.
Das Trippenhuis gilt mit seinen monumentalen Fassaden und prunkvollen Sälen als eines der besterhaltenen Beispiele klassizistischer Bauten in Amsterdam. Die Innenräume der diversen Gebäudeteile sind – von außen nicht immer klar nachvollziehbar – miteinander verbunden. Im großzügigen Haupthaus mit seinem Auditorium wurden und werden Symposien und Treffen veranstaltet, die Gebäude bieten darüber hinaus Platz für die Angestellten und Gäste der Wissenschaftsakademie.
Für eine Neugestaltung der Empfangsräume mit Rezeption sowie die umfassende Restaurierung des in den Innenhof vorgelagerten Auditoriums war das Amsterdamer Büro Winhov verantwortlich. Dazu gehörte auch die Neustrukturierung von Zugängen und Treppenhäusern, zusätzliche Lichtschächte bringen nun Tageslicht in die tiefer liegenden Gebäudeteile. Als einzige von außen sichtbare Veränderung der vom staatlichen Rijksgebouwendienst beauftragten Sanierung wurden Teile der altehrwürdigen Fassade an Straße und Innenhof mit bodentiefen Fenstern ausgestattet und mit gegossenen Bronzepanelen verkleidet.
Die neuen, öffentlich zugänglichen Bereiche wie Bar und Rezeption sollen als ein Bindeglied zur Stadtöffentlichkeit verstanden werden. Mit zeitgenössischen Designelementen versehen, die auf den Fundus an Farben und Formen aus den Bestandsräumen verweisen, soll zudem eine Verbindung zwischen den historischen Räumen und dem aktuellen Auftreten der KNAW geschaffen werden. So versteht sich die wissenschaftliche Akademie als eng mit der bildenden Kunst verknüpft. Aus der Zeit, als die Königliche Kunstakademie die Räumlichkeiten nutzte (1808 -18051), ist eine Kunstsammlung erhalten, die zahlreiche Büsten, Medallien und eine Reihe Gemälde beinhaltet. Darunter Rembrandts berühmtes Werk „die Nachtwache“ von 1642, das heute als Dauerleihgabe im Rijksmuseum ausgestellt wird. (tl)
Fotos: Wijnanda Duits / René de Wit / Max Hart Nibbrig
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Die neuen Fassadenelemente am Kloveniersburgwal.
Blick von der Rezeption in den Innenhof.
Das Trippenhuis um 1870 mit dem Kanal Kloveniersburgwal im Vordergrund.
Der historische Sitzungssaal der Akademie.
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