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22.05.2000
Ergänzt und erweitert
Amtssitz der Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung in Wilhelmshaven eröffnet
Am 18. Mai 2000 wurde in Wilhelmshaven der Amtssitz der Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung eröffnet. Nach Plänen des Brauschweiger Büros von KSP Engel und Zimmermann wurde hier in knapp vierjähriger Bauzeit ein ehemaliges Marinelazarett saniert, durch die Rekonstruktion zerstörter Gebäudeteile in seiner ursprünglichen Form wieder hergestellt und um einen Ergänzungsbau erweitert.
Der heute denkmalgeschützte Altbau wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet und im zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Er befindet sich am Südrand der Wilhelmshavener Innenstadt auf einem Grundstück, dessen reicher Baumbestand so wenig wie möglich beeinträchtigt werden sollte. Die Architekten haben den westlichen Seitenflügel in Volumen, Struktur und Dachform ergänzt und dem Baukörper damit seine symmetrische Gestalt wiedergegeben. Im Gegensatz zur originalen Substanz ist der Seitenflügel in seinen gestalterischen Einzelheiten reduziert und so ausdrücklich als zeitgenössischer Ersatz eines verlorenen Bauteils ablesbar.
Zwischen die beiden Seitenflügel wurde als Erweiterung ein u-förmiger Neubau geschoben, der mit seinen vier Geschossen etwa bis an die Traufe des Altbaus reicht und sich diesem in Höhe und Volumen unterordnet. Der Übergang zwischen Alt- und Neubau erfolgt über verglaste Treppenhäuser, die nur minimal in die historische Bausubstanz eingreifen. Der Neubau ist als sehr einfache, orthogonale Stahlbeton-Skelettkonstruktion ausgelegt; seine Nordseite ist als massive Außenwand mit Ziegelverblendung ausgeführt, während sich seine Südseite mit großflächiger Verglasung zum winterlichen Energiegewinn öffnet. Für die Hausmeisterwohnung und eine Kantine wurde ein weiterer abgesetzter Einzelbaukörper errichtet.
Insgesamt stehen der Bundesbehörde für die Unterbringung von Büroräumen, einem großen Besprechungssaal, Archiven und einem Rechenzentrum nun etwa 17.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche zur Verfügung. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 28 Millionen Mark.
Foto: KSP
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