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23.10.2019
Von Italien über Berlin nach Rumänien
Kaffemaschinenfabrik von Heim Balp in Timisoara
Die beiden Gründer von Heim Balp Architekten , Petro Balp und Michael Heim lernten sich in den frühen 2000ern in Berlin kennen und gründeten 2006 ebenda ihr gemeinsames Büro. Neben Wohnbauten haben sie nun auch ein Fabrikgebäude im Portfolio, denn Astoria, ein italienischer Hersteller von Kaffemaschinen, hat für den Ausbau seines Marktes nach Osteuropa die Ergänzung und Neugestaltung seiner Produktionsanlage in Timisoara, Rumänien in Auftrag gegeben.
Der Gebäudekomplex sollte für den Auftraggeber mehr als nur Mittel zum Zweck sein und neben einem eindrücklichen, „jünger gestalteten“ Showroom auch die volle Transparenz von der Herstellung bis zum fertigen Produkt in Architektur fassen. Diese Transparenz gilt laut Astoria gegenüber den eigenen Angestellten, die durch die Glasfassade gut einen prüfenden Blick in die Büros der Chefetage werfen können, als auch für Besucher*innen, die in einem doppelstöckigen Entree mit einer umfangreichen Ausstellung der hier produzierten Kaffemaschinen empfangen werden.
Das Optimierungskonzept von Heim Balp beinhaltete eine neue Produktionsstraße, neue Büros für Logistik und Verwaltung sowie besagten Showroom. Die Struktur der alten Produktionsanlage wurde erhalten und von den Architekten entsprechend umgemodelt und um einen Neubau ergänzt. Dieser bsteht aus zwei Gebäudeteilen: Einem sieben Meter hohen eingeschosigen Volumen, in dem die Produktion untergebrscht ist, und einem doppelstöckigen Gebäude mit Büros, Meetingräumen und Showroom. Im Bestand sind Umkleiden, eine Kantine für die Arbeiter und Technikräume untergebracht. Der vergrößerte Produktionsbereich umfasst nun 4.000 Quadratmeter und ermöglicht die Herstellung von bis zu einhundert Kaffemaschinen pro Tag. Der Bereich ist für die „just in time“-Produktionsweise optimiert – soll heissen, es wird so wenig Rohmaterial wie möglich eingelagert und fertige Produkte werden sofort abgeholt.
Die charakteristische rotverkleidete Fassade der Produktionsanlage wird in einem ebenso lackierten vertikalen Sonnenschutzgitter über die Glasflächen des Bürobaus weitergeführt, denn: „Wir wollten den Gebäudekomplex als eine weithin sichtbare Landmarke für Timisoara ausarbeiten und so einen Bezugspunkt in den eher gesichtslosen Industriegebieten an den Ausfallstraßen schaffen", so Pietro Balp. Ob die Sehnsucht nach Italien hinter dem Auftrag steckt? Die Straßen im neuangelegten Teil des Industriegebiets, in dem die Fabrik steht, heißen jedenfalls Strada Palermo, Strada Napoli, Strada Torino und Strada Milano. (tl)
Fotos: Marco Dapino
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Der Showroom ist die Schokoladenseite des Fabrikbaus.
Die rote Metallfassade zieht sich von der Produktion bis Verwaltungsteil.
Sie bietet der Glasfassade transparenten Sonnenschutz.
Auch im Innenraum gibt es ein zeitgenössisches Farbkonzept.
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