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31.10.2019
Kreisverkehr in Mattighofen
Motorradmuseum von X Architekten
Im Jahr 1934 gründete Hans Trunkenpolz im oberösterreichischen Mattighofen eine Schlosser- und Autowerkstätte. Anfang der 1950er Jahre tauchte erstmals die Buchstabenfolge KTM auf, die anfangs für Kraftfahrzeuge Trunkenpolz Mattighofen, stand und mit Eintritt des Partners Ernst Kronreif bei behalten werden konnte. Das K in Kraftfahrzeuge steht seither für Kronreif. Seit 2012 ist die KTM AG der größte Motorradhersteller Europas und gilt laut Wikipedia als Weltmarktführer im Bereich Motocross. Höchste Zeit also, für ein Museum in dem die Marke ihre Erfolgsstory der Weltöffentlichkeit präsentieren kann. Wer weiß schon, wie lange man überhaupt noch mit Töffs über den Acker preschen darf, in Zeiten von Klimawandel und Freitagsschulstreiks?
Der in Zusammenarbeit mit Hofbauer Liebmann Wimmesberger Architekten aus Wels entstandene Entwurf von X Architekten aus Linz wurde im April 2019 am Stammsitz in Mattighofen eröffnet. Laut den Architekten setzt das Gebäude den Wahlspruch der Marke, „ready to race“ in gebauten Raum um. Sämtliche Details und nicht zuletzt die zwei ineinander verschobenen Ellipsen der Motohall sollen auf Bewegung und Dynamik verweisen. Die Fassade ist mit drei eloxierten Bändern aus Aluminium umwickelt, eines davon ist begehbar. Die Perforation der Alubänder soll an Reifenabdrücke erinnern, bei Schönwetter können sie teils aufgeklappt werden und werfen Schattenmuster auf die Fassade. Im 8300 Quadratmeter großen Innenraum findet sich eine Dauerausstellung. Die strenge Stockwerksordnung wurde aufgeweicht, die Besucher folgen einem barrierefreien Parcours über Rampen und Decks. Dort sind eine Schauwerkstatt, ein Innovationslab, Museumsladen, Technikräume, Büros, Kasse, ein Veranstaltungssaal mit 400 Pätzen und eine Snackbar, die Pit Box heißt, untergebracht. Die Ausstellungsgestaltung stammt von Atelier Brückner (Stuttgart). Das sinnliche Erleben der Marke KTM im 35 Millionen Euro teuren Museumsbau aus Stahlbeton steht im Vorderrund, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Apropos Presse: Die vom Land Oberösterreich und der Gemeinde Mattighofen gewährten Subventionen von insgesamt 6,4 Millionen Euro für den Bau der Motohall sorgen derweil für anhaltenden Gesprächsstoff in den Medien. Anfangs ging es noch um die hohe Parteispende von KTM Chef Stefan Pierer an die ÖVP. Strittigster Punkt aber bleiben die 1,8 Millionen Euro aus Landeskulturmitteln, denn im Gegenzug wurden Gelder für die freie Szene gekürzt. Warum ein miliardenschweres Unternehmen mit Geldern aus dem Kulturbetrieb gefördert werden konnte, prüft derzeit der Landtag. (tl)
Fotos: Hufton + Crow
Der in Zusammenarbeit mit Hofbauer Liebmann Wimmesberger Architekten aus Wels entstandene Entwurf von X Architekten aus Linz wurde im April 2019 am Stammsitz in Mattighofen eröffnet. Laut den Architekten setzt das Gebäude den Wahlspruch der Marke, „ready to race“ in gebauten Raum um. Sämtliche Details und nicht zuletzt die zwei ineinander verschobenen Ellipsen der Motohall sollen auf Bewegung und Dynamik verweisen. Die Fassade ist mit drei eloxierten Bändern aus Aluminium umwickelt, eines davon ist begehbar. Die Perforation der Alubänder soll an Reifenabdrücke erinnern, bei Schönwetter können sie teils aufgeklappt werden und werfen Schattenmuster auf die Fassade. Im 8300 Quadratmeter großen Innenraum findet sich eine Dauerausstellung. Die strenge Stockwerksordnung wurde aufgeweicht, die Besucher folgen einem barrierefreien Parcours über Rampen und Decks. Dort sind eine Schauwerkstatt, ein Innovationslab, Museumsladen, Technikräume, Büros, Kasse, ein Veranstaltungssaal mit 400 Pätzen und eine Snackbar, die Pit Box heißt, untergebracht. Die Ausstellungsgestaltung stammt von Atelier Brückner (Stuttgart). Das sinnliche Erleben der Marke KTM im 35 Millionen Euro teuren Museumsbau aus Stahlbeton steht im Vorderrund, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Apropos Presse: Die vom Land Oberösterreich und der Gemeinde Mattighofen gewährten Subventionen von insgesamt 6,4 Millionen Euro für den Bau der Motohall sorgen derweil für anhaltenden Gesprächsstoff in den Medien. Anfangs ging es noch um die hohe Parteispende von KTM Chef Stefan Pierer an die ÖVP. Strittigster Punkt aber bleiben die 1,8 Millionen Euro aus Landeskulturmitteln, denn im Gegenzug wurden Gelder für die freie Szene gekürzt. Warum ein miliardenschweres Unternehmen mit Geldern aus dem Kulturbetrieb gefördert werden konnte, prüft derzeit der Landtag. (tl)
Fotos: Hufton + Crow
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