- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
16.10.2019
Playhouse in Holz
Neu- und Umbau von SERA Architects in Portland
In einer beschaulichen Nachbarschaft von ein- und zweigeschossigen Satteldachhäusern und baumbestandenen Gärten befindet sich in der nordwestamerikanischen Großstadt Portland mit dem Playhouse seit 2008 ein kleines Schauspielhaus. Bis vor kurzem war es als Provisorium in einer historischen Kirche aus dem Jahr 1904 untergebracht. Nun wurde der Kirchen- und Theaterbau von SERA Architects (Portland/Oakland), die unter anderem für die Erweiterung des örtlichen Kunstmuseums verantwortlich zeichnen, modernisiert und um ein neues Gemeinde- und Probenhaus ergänzt.
Bereits im Jahr 2012 war die Nutzung der Räume als Theater seitens der Stadt offiziell genehmigt worden, so dass sich das Theater dazu entschloss, das ehemalige Kirchengebäude in einem mehrphasigen Projekt zu sanieren und um einen 1.500 Quadratmeter umfassenden Neubau zu erweitern. Zu einem späteren Zeitpunkt soll noch ein weiterer Baustein im Außenbereich hinzukommen.
Die erste Phase des Projekts sah die Umgestaltung des gut 600 Quadratmeter großen Altbaus vor. Sie umfasste neben der Modernisierung der Haustechnik die Öffnung der Räume, die in ihrer labyrinthischen Anordnung für ein öffentlich genutztes Gebäude nicht sinnvoll erschienen. Durch die Umgestaltung des Grundrisses konnte eine bessere Anbindung der Haupträume an den Backstage-Bereich erreicht werden. Die öffentlich zugängliche Lobby wurde mit einer neuen Kasse, einem Essensbereich sowie geschlechtsneutralen WC-Bereichen ausgestattet. Der Haupt-Aufführungsraum für 90 Zuschauer ist als Black-Box-Theater konzipiert, in dem die Bühne und die Bestuhlung nach Wunsch konfiguriert werden können. Ein bestehendes Taufbecken wurde hier entfernt und der historische Holzboden erneuert. Teilbereiche der ehemaligen Kirche befanden sich im Untergeschoss, weshalb neue Fenster eingebaut wurden, um diese Flächen besser zu belichten. Hier sind unter anderem Büros, ein Konferenzraum, Umkleiden, eine Küche sowie ein Gemeinschaftsraum untergebracht. In der hinteren Gebäudehälfte befindet sich zusätzlich ein Studio für den Bühnenbau.
Der Neubau, der für Proben und Gemeindetreffen genutzt wird, wurde im Zuge der zweiten Projektphase umgesetzt. Die Kubatur ist eine einfache Box, mit Shou Sugi Ban-Holz verkleidet und zu einer Seite hin mit einer Glasfront versehen. Die Holzverkleidung aus verkohltem Lärchenholz sollte einen Kontrast zur weißen, ebenfalls holzverkleideten Kirche bilden. Der Innenraum selbst ist durch die große Glasfassade und die verwendeten Materialien hell und freundlich ausgestaltet.
Das Theater ist stark mit dem Gemeindeleben verwoben und musste daher auch als Nachbarschaftsprojekt gedacht werden. Gleichzeitig wird seitens der Leitung angestrebt, Künstler*innen aus dem ganzen Land für die Arbeit an der noch jungen Institution des Portland Playhouse zu gewinnen. Dies ist mit den neuen und den umgestalteten Räumen in jedem Fall einfacher zu bewerkstelligen. (kh)
Fotos: Peter Eckert
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
Kommentare:
Meldung kommentieren