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19.09.2019
Twist and Shout
Kistefos Museum bei Oslo von BIG eröffnet
In der spätsommerlichen Sonne eröffnete gestern „The Twist“ ein neues Museum von BIG. Es steht in Skandinaviens größtem Skulpturenpark eine Stunde nördlich von Oslo und ist weit mehr als eine Hülle für die Kunst.
Von Bettina Krause
Die Umgebung des Skulpturenparks Kostefos ist malerisch, der kleine Fluss Randselva mit seinen bewaldeten Ufern bahnt sich seinen Weg durch das Gelände, der charmante Backsteinbau einer historischen Holzschleiferei erinnert an vergangene Zeiten. Hier, wo nordischer Industriecharme und landschaftliches Idyll aufeinander treffen, stellt der norwegische Unternehmer Christen Sveaas seit vielen Jahren seine Kunstsammlung aus. Im Jahr 2011 hatte er BIG (Kopenhagen) mit der Planung eines Museumsneubaus beauftragt.
Wie von einem Projekt aus dem Büro von Bjarke Ingels nicht anders zu erwarten, weist das neue Museum formale Besonderheiten auf. Frei in der Wahl, wo er das Museum im Park platziert, entschied sich der Architekt für die Doppelfunktion als Brücke und drehte den 1.000 Quadratmeter umfassenden Museumsbau einmal um die eigene Achse. Eingebettet in die Parkanlage und umgeben von einem Wald, fällt dieser zwischen den 46 Kunstwerken von unter anderem Yayoi Kusuma, Jeppe Hein, Tony Cragg und Anish Kapoor zunächst kaum auf – wirkt er doch selbst wie ein skulpturales Artefakt.
Die Fassade ist mit Aluminiumblech verkleidet, das zum Bau von Scheunen und Industriehallen in der Gegend genutzt wird. Im Inneren erwarten die Besucher zwei gegensätzliche Ausstellungsräume. Der erste, horizontal orientierte Raum öffnet den Blick auf den Park, den Fluss und den Bestandsbau. Der zweite Raum hat vertikale Proportionen und erinnert an einen White Cube mit künstlichem Licht. Beide Räume sind durch den Twist verbunden – ein Raumgefüge, in dem die Wand scheinbar zur Decke, die Decke zur Wand und zum Boden wird. Ein Effekt, der sich durch das geweißte Holz auf allen Flächen verstärkt.
Die Eröffnungsausstellung „Hodgkin and Creed - Inside Out“ zeigt Werke von Howard Hodgkin und Martin Creed und stellt eine Beziehung zwischen den Werken beider Künstler her. Bis Mitte November kann sie dieses Jahr noch besucht werden, dann ist erst einmal Winterpause.
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