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08.10.2019

Picknick auf der Wasseraufbereitungsanlage

Parklandschaft und Anlagendesign von Henning Larsen


Fast zwei Drittel der Menschheit sollen nach aktuellen Angaben für mindestens einen Monat im Jahr an Wasserknappheit leiden. Durch Klimawandel und Bevölkerungswachstum wird sich dieser Mangel aller Voraussicht nach zuspitzen. Wiederaufbereitunganlagen senken den Wasserverbrauch, sie filtern Schmutzwasser und machen es wieder verwertbar. Der Solrødgård (Solrodgaard) Klima- und Umweltpark in der Kleinstadt Hillerød ist so eine Wasseraufbereitungsanlage. Kombiniert mit einer für Besucher angelegten Parklandschaft mit Spazierwegen soll er auch zur Aufklärung über den Umgang und die Aufbereitung des Rohstoffs Wasser beitragen. Neben einem künstlichen See gibt es einen Aussichtspunkt zur Vogelbeobachtung und eine Brutstätte für Fledermäuse.

Die von den Ingenieuren von Orbicon gebaute Aufbereitungsanlage ist bereits seit 2017 in Betrieb, den Masterplan für das fünfzig Hektar große Gelände hatten Gottlieb Paludan Architekten entworfen. Das Kopenhagener Büro Henning Larsen stellte nun die Gestaltung der Parklandschaft und der in eben diese eingelassenen Außenfassaden der Anlage fertig. Bauherr der 1 Billionen Kronen teuren Anlage sind die Stadtwerke, genannt Hillerød Forsyning.

Die technischen Anlagen sind in zwei Produktionshallen untergebracht, auf deren Dächern die Architektinnen von Henning Larsen die Parklandschaft weiterführen. Die Gebäudevolumen werden durch eine als Mittelachse angelegte Servicestraße mit Rieselbelag geteilt, ein kleiner Bachlauf fließt an der Strasse entlang. Die mit Cortenstahl verkleideten Fassaden geben durch ihre großzügigen Glasflächen den Blick in die Anlagentechnik frei. Über eine Metallbrücke sind die beiden Gebäudeteile verbunden. Aus dem begrünten Dach der beiden Hallen erheben sich dreieckige Glaserker, die Licht ins Gebäude bringen und den Besuchern auch von oben Blicke in die Anlage und die Filterbecken erlauben. Dort werden täglich bis zu 15.000 Kubikmeter Brauchwasser aufbereitet. Wer Lust hat, kann auf dem Anlagendach über den rauschenden Schmutzwassermassen sein Picknickdeckchen ausbreiten und den Blick von der menschengemachten Anhöhe in die Ferne schweifen lassen. Am Horizont spürt man das Meer, und vielleicht wird die eine oder andere – vom Besuch in Solrødgård geläutert – in Zukunft einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Ressource Wasser pflegen. (tl)

Fotos: Jacob Due


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Die Wasseraufbereitungsanlage von Hillerød aus der Luft gesehen.

Die Wasseraufbereitungsanlage von Hillerød aus der Luft gesehen.

Die Anlage versteckt sich unter einer Parklandschaft mit angelegten Spazierwegen.

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Besucher können im Park flanieren und durch verglaste Oberlichter einen Blick in die Abläufe der Anlage werfen.

Besucher können im Park flanieren und durch verglaste Oberlichter einen Blick in die Abläufe der Anlage werfen.

Entlang der Mittelachse verläuft ein kleiner Bach.

Entlang der Mittelachse verläuft ein kleiner Bach.

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