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05.09.2019

Wohnen im Gotteshaus

Kirchenumbau von sieglundalbert in Berlin


Viele Jahre stand die Jesuskirche in der Kreuzbergstraße 47 in Berlin leer, nun wird nach sieben Jahren Planen und Bauen endlich darin gewohnt. Mit dem Umbau des Sakralbaus Harald Frankes von 1960/61 liefern sieglundalbert architekten (Berlin) einen interessanten Debattenbeitrag zur Nachnutzung nicht mehr benötigter Gotteshäuser. In dem Bau, den die Gemeinde samt Grundstück an eine Baugemeinschaft mit dem Namen K47 verkauft hatte, um aus den Einnahmen die Sanierung eines anderen Kirchengebäudes zu finanzieren, entstanden sieben Wohneinheiten mit 80 bis 200 Quadratmetern Fläche. Die Umbaukosten werden mit 4,2 Millionen Euro angegeben. Die Gesamtwohnfläche beträgt 1.100 Quadratmeter.

Der ursprüngliche Sakralbau bestand aus der Küsterei, dem Kirchenraum mit Galerie und zwei Stockwerken samt Wohnungen. Die äußere Erscheinung mit Turm, hohen Fenstern, der dreigeteilten Fassade und der Terrassierung nach Süden blieb weitgehend erhalten. Lediglich das Dach wurde um eine Etage aufgestockt. Im Glockenturm wurden Treppenhaus und Aufzug untergebracht. Zur Hof- und gleichzeitig Südseite erweiterten die Architekten das Gebäude um einen zweigeschossigen Baukörper, der einen alten Anbau ersetzt.

Auch im Inneren – gerade im ehemaligen Kirchenraum – bleiben Zeugnisse der Vornutzung sichtbar: Betonträger auf freistehenden Stützen, zweigeschossige Räume und die ehemaligen Kirchenfenster lassen das Vorleben des Hauses erahnen, schreiben die Architekten. Jede Wohnung bietet einen großen, offenen Wohn-, Koch- und Essbereich sowie Terrasse oder Balkon. (eb)


Fotos: Schnepp-Renou


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