- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
21.10.2008
Diskussion beendet?
Richtfest an der Uni Leipzig
Eines der umstrittensten städtebaulichen und architektonischen Projekte in Sachsen (BauNetz-Meldung vom 15. Juli 2005) feiert heute Richtfest – Erick van Egeraats Universitätsneubau am Leipziger Augustusplatz.
2004 hatte der Rotterdamer mit seinem Konzept den ersten Preis in einem internationalen eingeladenen Architekturwettbewerb gewonnen. In den darauf folgenden drei Jahren wurde heftig für oder wider Paulinerkirche, historisierender Entwurf hin oder her, diskutiert. Im Sommer 2007 wurde mit dem Bau begonnen. Bis dahin war der Entwurf durch das niederländische Büro noch einmal überarbeitet worden (siehe die ausführliche BauNetz-Meldung vom 15. März 2007).
Der skulpturale Neubau für die zweitälteste Universität Deutschlands befindet sich auf dem Gelände der einstigen, im Krieg unbeschadet erhalten gebliebenen, jedoch 1968 gesprengten Paulinerkirche. Dieser vierte Bauabschnitt der Universität gliedert sich in drei wesentliche Teile – das Hauptgebäude, die Paulineraula und das Audimax.
Die Aula mit dem Andachtsraum, ablesbar durch Giebelfassade und gotisierende Rosette als Reminiszenz an die ehemalige Universitätskirche, ist als multifunktionaler Raum geplant. Auch in ihrer neuen Form wird sie für akademische Festakte, Gottesdienste, Konzerte und wissenschaftliche Konferenzen genutzt. Darüber befinden sich die Institutsräume. Das Hauptgebäude beherbergt die repräsentativen Bereiche der Universität, die Kustodie, Institutseinrichtungen und administrative Funktionsräume. Das Audimax bietet Platz für 790 Studenten.
Architekt Erick van Egeraat: „Mein architektonisches Konzept für Leipzig bietet nicht nur Referenz an die Vergangenheit, sondern eröffnet auch gleichzeitig eine Vision für die Zukunft. Höhepunkt des Neubaus wird zweifellos der Innenraum der Aula, der mit der Materialwahl von weißem Putz, Glas und Porzellanelementen eine helle und würdevolle Ausstrahlung erzeugt. Ich bin davon überzeugt, dass mit diesem Raum alle Diskussionen über das Befürworten oder Ablehnen des Wiederaufbaus der Kirche beendet werden und die Leipziger wieder froh sein können mit der Erinnerung an die Paulinerkirche.“
Mit dem Ensemble ist der zentrale Campus wieder in Leipzigs Stadtstruktur integriert und der Platz geschlossen. Die Universität am Augustusplatz erhält mit den Gebäuden ein neues prägnantes Gesicht. Ende 2009, anlässlich der 600-Jahrfeier der Universität, werden Aula und Andachtsraum erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Kommentare:
Kommentare (11) lesen / Meldung kommentieren