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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Max-Planck-Institut_in_Heidelberg_von_Staab_Architekten_6476303.html

29.04.2019

Understatement mit Gewicht

Max-Planck-Institut in Heidelberg von Staab Architekten


Das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg, in dem zu Fragen des Völker- und Europarechts geforscht wird, ist eine Einrichtung von überstaatlichem Rang. Mitglieder des Instituts beraten unter anderem die Bundesregierung oder treten vor internationalen Gerichten für diese auf. Die Bibliothek mit über 600.000 Medieneinheiten ist die größte ihrer Art in Europa.

Bei so viel wissenschaftlichem und politischem Renommee überrascht die Zurückhaltung, mit der sich das Institut architektonisch repräsentiert. Der Bestandsbau des Büros AS-Plan (Kaiserslautern) aus dem Jahr 1995 erweckt den Eindruck einer soliden, mittelständischen Firmenzentrale, und auch die am Freitag eröffnete Erweiterung von Staab Architekten (Berlin) bleibt sehr dezent. Doch bringen Staab Architekten mit der dunkel gehaltenen Fassade aus eloxiertem Aluminium auch eine schlichte Eleganz in die Architektur des Gebäudekomplexes, die dann gleichwohl ein wenig von der Gewichtigkeit dieses Max-Planck-Instituts vermittelt.
 
Die Erweiterung geht auf den Wunsch des Instituts zurück, angemessene Räume für öffentliche Veranstaltungen und externe Forscher*innen anbieten zu können. Außerdem benötigte es Büroflächen. Insgesamt bringen Staab Architekten 2.300 Quadratmeter Nutzfläche in einem kompakten dreigeschossigen Baukörper sowie einer eingeschossigen Foyerzone unter. Letztere docken die Architekt*innen an einen zweigeschossigen Flügel an, sie dient nun als neuer Haupteingang des Instituts. Externe Besucher gelangen von hier aus in wenigen Schritten über Empfang und Garderobe zur neuen Ausgabestelle der Bibliothek und in den ebenfalls neuen Lesesaal für Tagesgäste.
 
Der auffälligste Eingriff im Inneren des Hauses ist die zentrale Rotunde mit Treppenanlage, ein Motiv, das Staab Architekten bereits in ihrem Neubau für das Max-Delbrück-Zentrum elaborierten. Hier treffen der Bestand aus den Neunzigerjahren und der Neubau am deutlichsten aufeinander. Die Architekt*innen sahen sich mit einer verbauten Situation sowie einer gerade laufenden Treppe konfrontiert, die der Logik der Kreisform widersprach. Passend zu den räumlichen Gegebenheiten fügen sie nun einen runden Treppenlauf entlang der Rotundenwand. Die Eingriffe der Berliner sind am Material ablesbar, denn Wandscheiben, Möblierung und Sitznischen in diesem zentralen Bereich des Hauses sind aus Holz. Das kontrastiert überzeugend mit der konstruktiv orientierten, spätmodernen Haltung des Bestands.
 
Die Erweiterung des Max-Planck-Instituts in Heidelberg geht auf einen nicht-offenen Realisierungswettbewerb von 2010 zurück. Planungsbeginn war 2013. Die landschaftsarchitektonische Gestaltung des neuen Vorhofs, der für eine angemessene Adressbildung sorgt, stammt vom Berliner Büro Levin Monsigny. (gh)

Fotos: Marcus Ebener


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Staab Architekten


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Die Erweiterung von Staab Architekten und der von Lewin Monsigny Landschaftsarchitekten gestaltete Vorhof ordnen das Ensemble städtebaulich neu.

Die Erweiterung von Staab Architekten und der von Lewin Monsigny Landschaftsarchitekten gestaltete Vorhof ordnen das Ensemble städtebaulich neu.

Der neue Lesesaal für Tagesgäste wurde in einen ehemals offenen Einschnitt im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes eingefügt, dessen Fassaden nur ausgebessert und gereinigt wurden.

Der neue Lesesaal für Tagesgäste wurde in einen ehemals offenen Einschnitt im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes eingefügt, dessen Fassaden nur ausgebessert und gereinigt wurden.

Die dunkel gehaltene Fassade aus eloxiertem Aluminium sorgt für schlichte Eleganz.

Die dunkel gehaltene Fassade aus eloxiertem Aluminium sorgt für schlichte Eleganz.

Der auffälligste Eingriff im Inneren des Hauses ist die zentralen Rotunde, die Staab Architekten durch Möbel und Einbauten aus Holz neu gestalteten.

Der auffälligste Eingriff im Inneren des Hauses ist die zentralen Rotunde, die Staab Architekten durch Möbel und Einbauten aus Holz neu gestalteten.

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