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18.01.2000
Verteidigung des öffentlichen Eigentums
Berlins Stadtentwicklungssenator Strieder hat seine Pläne vorgestellt
In einer ersten großen Pressekonferenz hat der neue Berliner Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder, am 17. Januar 2000 die Ziele seines Ressorts für die kommende Legislaturperiode bekanntgegeben. Zentrales Anliegen des seit Dezember amtierenden Senators ist demnach die Verteidigung des öffentlichen Eigentums gegenüber der Privatisierung. Dieses Prinzip will er besonders in der historischen Mitte der Stadt durchsetzen und dort der „schleichenden Verwahrlosung“ der öffentlichen Plätze entgegenwirken.
Das Gebiet zwischen Alexanderplatz und Schlossbrücke soll „Mittelpunkt der planerischen und baulichen Aktivitäten der nächsten fünf Jahre" sein. Mit Spannung konnte in dem Zusammenhang vor allem Strieders Position zu der seit langem köchelnden Stadtschlossdiskussion erwartet werden. Der Senator sprach sich klar gegen eine Privatisierung des Schlossplatzes aus. Dieser sei ein „Ort der Republik", sein Wiederentstehen ein zentrales Anliegen. Er ließ jedoch die Frage offen, ob und wieweit das ehemalige Berliner Stadtschloss rekonstruiert werden solle. In jedem Fall müsse aber ein Bau mit öffentlicher Nutzung entstehen, hiess es. Dafür müsse die öffentliche Hand bereit sein, bis zu einer Milliarde Mark zuzuschießen. Strieder sprach sich zudem für die Rekonstruktion der Bauakademie aus. Das Gebäude nach den Plänen von Schinkel soll seiner Ansicht nach ein neues Architekturmuseum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beherbergen.
Im Streit um die US-Botschaft am Pariser Platz sieht Strieder Aussicht auf einen Kompromiss. Die Sicherheitsbedenken der Amerikaner hält er für berechtigt, will aber die Qualität des Raumes nicht beeinträchtigen. Der Flughafen Tempelhof soll vorerst weiterbetrieben werden. In der Wohnungsbaupolitik setzt der Supersenator auf freifinanzierten Wohnungsbau und will für etwa 50.000 dieser Wohnungen den baurechtlichen Rahmen schaffen. Wichtigstes Ziel hierbei soll die Verdichtung der Berliner Innenstadt sein.
Insgesamt erwartet Strieder in den kommenden Jahren einen Schub für das Planwerk Innenstadt, die schnelle Bebauung des Alexanderplatzes, die Entwicklung der neuen City West und die Fertigstellung des Leipziger Platzes.
Foto: -tze
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