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25.02.2019

Erster Spatenstich in Farmsen

Hamburg bekommt Systemhäuser mit Typengenehmigung


Ein abgedroschenes Zitat, doch hier passt es einfach zu gut: „Der Rohbau ist fertig, Meester. Wat soll’n nun für’n Stil ran?“, so schallte es angeblich durch das Berlin der Gründerzeit. Dessen Blöcke und Quartiere, oft in kurzer Zeit von einzelnen Investoren hochgezogen, lassen sich als frühe Beispiele standardisierten Bauens lesen. Variierende Fassaden sorgten dann zumindest für etwas Abwechslung im dichten Stadtbild.

Die SAGA Unternehmensgruppe plant nun in Hamburg Ähnliches – zumindest auf den ersten Blick. Im Rahmen einer Grundsteinlegung im Stadtteil Farmsen wurde dort kürzlich ein Systemhauskonzept vorgestellt, für das eine stadtweite Typengenehmigung erwirkt wurde. Vierzig verschiedene Varianten im Geschosswohnungsbau und siebzehn Reihenhaustypen lassen sich mit diesem Konzept an beliebigen Standorten schnell und flexibel errichten. Vierspänner, Dreispänner, Zweispänner und verschiedene Eckgebäude können je nach örtlichem Bedarf kombiniert und mit verschiedenen Erdgeschosszonen und Fassadenentwürfen differenziert werden.

An dieser Stelle könnte man nun müde abwinken, klingt ein solches Prinzip doch nach einem Investorentraum zur Profitmaximierung. Anders als vor über 100 Jahren geht es hier jedoch nicht um das schnelle Geld, bei der SAGA handelt es sich schließlich um eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft. Deren Ziel für das Systemhauskonzept ist vielmehr ein architektonisch anspruchsvolles Bauen im frei finanzierten, von der Stadt Hamburg neu definierten Acht-Euro-Segment – also Mietshäuser, deren Bruttokaltmiete pro Quadratmeter 8 Euro nicht übersteigt.

Für das Vorhaben in Farmsen, das auf dem Gelände eines alten Pflegeheims in vier Gebäuden 148 Wohnungen vorsieht, ist im geförderten Wohnungsbau sogar nur eine Miete von 6,35 Euro vorgesehen. Kein Wunder, dass auch die Stadt auf das Projekt stolz ist und zur Grundsteinlegung sowohl Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, als auch den Oberbaudirektor Franz-Josef Höing entsandte. Insgesamt sind nach dem Systemhauskonzept derzeit 1.500 Wohnungen in Planung. (sb)


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