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17.01.2019
Neue Häuser für die Flora
Königs Architekten planen Gewächshäuser in Köln
Von Uta Winterhager
Flora heißt eine 11,5 Hektar große Gartenanlage im Kölner Norden, die als Ersatz für den alten Botanischen Garten am Dom von Kölner Bürgern finanziert und nach Entwürfen von Peter Josef Lenné 1864 eröffnet wurde. Seit den 1970er Jahren verfiel die Anlage zunehmend, die fortgeschrittene Zerstörung hatten zuletzt die Schließung der denkmalgeschützten Anlage nahegelegt. Doch es waren erneut die Bürger, als „Freundeskreis Botanischer Garten Köln“ organisiert, die sich für den Ersatz der maroden Schaugewächshäuser einsetzten. Die Planung durch Königs Architekten (Köln) wird derzeit umgesetzt. Bauherrin ist die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. Die Kosten liegen nach derzeitigem Stand bei 11,4 Millionen Euro.
Ende November 2018 fand nach einer mehrmonatigen Abbruchphase der erste Spatenstich statt. Großes und kleines Tropenhaus, Wüstenhaus mit tropischem Baumkronenweg und Wüstencanyon werden ihre Vorgängerbauten mit doppelter Höhe überragen. Die Orangerie im Verbindungsgang zum bestehenden Subtropenhaus wird in den neuen Rundgang integriert und bietet Platz für Wechselausstellungen.
Im 16 Meter hohen großen Tropenhaus werden die Besucher auf mehreren Ebenen in „Lernlandschaften“ einsteigen können, die ökologische Zusammenhänge veranschaulichen. Ilse und Ulrich Königs, die sich mit Kirchenbauten einen Namen gemacht haben, suchten für die Schaugewächshäuser nach einer modernen wie klassischen Konstruktion, die bei möglichst geringem Materialeinsatz maximalen Sonnengewinn ermöglicht. Heilige Hallen verspricht die Schalenkonstruktion mit parabelförmigen Bögen, die einen stützenfreien Innenraum ermöglicht. Da hier keine Biegemomente auftreten, ist der Stahlverbrauch und damit auch die Verschattung des Raumes geringer als bei Pult- oder Sheddach-Konstruktionen.
Die Vertreter von rund 5.000 Pflanzenarten wurden vor dem Abriss des Bestands in drei Ersatzquartieren untergebracht. 2022 sollen die neuen Schaugewächshäuser an den Botanischen Garten übergeben werden – und die bis zu sechs Meter hohen Exemplare von Aloen, Kakteen, Orchideen und Palmen, die in ihrem natürlichen Bestand zum Teil hochgradig gefährdet sind, an ihren neuen Standort ziehen.
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Die neuen Schaugewächshäuser entstehen nach Plänen von Königs Architekten aus Köln.
Nordansicht von der Palmenallee
Tropenhaus
Wüstenhaus
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