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23.11.2018
Roter Backstein, roter Kupfer
Umbau des Goethe-Instituts in Dublin von Henchion + Reuter
Das Goethe-Institut fördert deutsche Sprache und Kultur weltweit und gilt für viele Interessierte im Ausland als erste Anlaufstelle. In Dublin war es seit 1975 auf zwei Standorte verteilt; die Verwaltung mit Hauptsitz war im Gebäude am Merrion Square 37 untergebracht, die der Sprachabteilung am Fitzwilliam Square 62. Die Einrichtungen des Institutes wurden nun in einem Gebäude zusammengeführt, wofür das alte Patrizierhaus am Merrion Square von Henchion + Reuter (Berlin, Dublin) saniert und um einen kompakten Anbau erweitert wurde. Henchion + Reuter hatten 2010 ein offenes Bieterverfahren für sich entschieden.
Auftraggeber des 16 Millionen teuren Projekts ist das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, das zuletzt mit Blick auf die Probleme beim Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in die Kritik geraten war. In Dublin ist der Ausgang des Vorhabens hingegen sehr viel glücklicher: Das perfekt sanierte Gebäude befindet sich im historischen Zentrum der irischen Hauptstadt auf einem Grundstück mit einer Breite von 9,5 und einer Länge von 70 Metern, was hier typische Parzellenmaße sind. Die denkmalgeschützte Architektur, die vermutlich vom wichtigen irischen Architekten Samuel Sproule stammt, wurde unter laufender Konsultation des Büros Shaffrey Associates (Dublin) wiederhergestellt. Nun leuchtet die rote Backsteinfassade ebenso wie die Stuckdecken der Innenräume. Im Altbau sind die Büros der Verwaltung, die Bibliothek sowie ein Auditorium untergebracht, im Untergeschoss außerdem ein Café.
Zwischen Bestand und Neubau befindet sich im Untergeschoss ein Verbindungstrakt, dessen Dach – also effektiv der Hof – als Garten neugestaltet wurde. Das sichtbare Neubauvolumen befindet sich im hinteren Grundstücksbereich und beherbergt die Sprachabteilung mit den Unterrichtsräumen, auch weitere dienende Funktionen im Bezug zum Altbau konnten hier untergebracht werden. Mit seinem Backsteinsockel bezieht er sich auf die historische Architektur, setzt sich aber durch die halbtransparaente Kupfer-Glas-Fassade der oberen Geschosse deutlich ab. Rund 2 Jahre dauerte die Bauphase des Projekts, das nun in einer gelungenen Durchdringung der verschiedenen Zeitschichten sich zeigt. (eb)
Fotos: Fionn McCann
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Das Patrizierhaus am Merrion Square mit sanierter Straßenfassade.
Auf dem hinteren Teil des Grundstücks befindet sich der sichtbare Neubau von Henchion und Reuter. Das Büro hat unter dem Hof auch einen Verbindungstrakt integriert.
Im sanierten Altbau befindet sich die Bibliothek.
Backstein und halbtransparente Glasflächen sind am Neubau miteinander kombiniert.
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