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18.10.2018
Ein Denkmal für die Magna Carta
Wasserpavillon von Mark Wallinger und Octopi bei London
Dem historischen Ereignis der am 12. Juni 1215 besiegelten Vereinbarung zwischen König Johann Ohneland zu Runnymede und dem englischen Adel ist nun ein Denkmal gesetzt. Um der „großen Urkunde der Freiheiten“ – der Magna Charta – zu gedenken, ließ der Britische National Trust den Künstler Mark Wallinger (Turner Preisträger 2007) zusammen mit Studio Octopi (London) einen Pavillon bauen.
Das Gebäude wurde auf dem Cooper Hill errichtet, einem kleinen, natürlich entstandenen Plateau, inmitten der Auenlandschaft von Runnymede westlich von London, mit Gras bewachsen und umgeben von Eichenwäldern. Diese Lage auf einem Hügel, der von der Themse umflossen ist, gab Anlass für den altertümlichen Titel des Projekts „Writ in Water“. Er erscheint auch auf der Grabsteininschrift des britischen Dichters John Keats, die lautet: "Hier liegt einer, dessen Name in Wasser geschrieben wurde".
Wallinger und Studio Octopi vergrößerten das Hügelpateau, um eine Mulden- und Schachtversickerung unterzubringen, die der Bodenerosion entgegenwirkt. Das Innere des Gebäudes birgt Wasser, der Weg hinein ist inszeniert: Der Grundriss besteht aus zwei kreisrunden Mauern. Sie bilden einen Korridor. Dieser muss, um ins Zentrum des Denkmals zu gelangen, durchquert werden.
Im Herzen des Pavillons angelangt, steht man vor einem flachen, ebenfalls kreisförmigen Becken, an dessen Rändern aus Stahl die Inschrift der Klausel 39 der Magna Carta eingraviert ist. Die historisch bedeutende Klausel berichtet von den Rechten des freien Mannes. Über dem Wasserbecken befindet sich eine Öffnung, durch die sich der Himmel im Becken reflektiert. Regen und das auf dem Dach aufgefangene Wasser fließen in das Bassin hinein.
Schicht für Schicht, um je eine Elle, wurde das Gebäude aus gepressten Steinen mit lokalen Sanden und Zuschlagstoffen in Mauerarbeit errichtet. Die Dachkonstruktion besteht aus 52 schwarz gebeizten Douglasiensparren.
Das Baubudget betrug 410.000 Pfund. Finanziert wurde das Projekt durch Lotteriegelder, den Arts Council England, den Sigrid Rausing Trust, der Henry Moore Foundation und aus dem Privatvermögen von Lord und Lady Lupton. (eb)
Fotos: Andrew Butler
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