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03.08.2018
Beton ganz floral und fragil
Concrete Design Competition 2018 entschieden
Rekordbeteiligung bei der Concrete Design Competition meldet das InformationsZentrum Beton, das den Wettbewerb seit 2003 jährlich für Studierende verschiedener Fachrichtungen auslobt, um innovative Entwurfskonzepte zu fördern. Waren es vergangenes Jahr noch 50 Teams von 26 Hochschulen, die zum Thema „Surface“ – Oberfläche gearbeitet hatten, reichten in diesem Jahr knapp 150 Studierende von 40 deutschen Hochschulen Beiträge ein. Das Thema diesmal: „Tactility“ – Fühlbarkeit. Die Jury, der unter anderem Arndt Goldack (Wuppertal), Oda Pälmke (Kaiserlautern), Johannes Schilling (Münster) und Eduard Schmutz (Stuttgart) angehörten, vergab vier Preise und drei Anerkennungen an Studierende aus Berlin, München, Darmstadt und Halle.
- be'tõ Anja Eilert, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
- Maurice-Halbwachs-Bibliothek Lichtenberg Leon Steffani, Florian Gick, UdK Berlin
- Taktiles Wohnen Hanna Albrecht, TU München
- florid concrete Maja Tokarski, Nadim El Khorazaty, TU Darmstadt
Beim Entwurf einer 24-Stunden-Bibliothek von Leon Steffani und Florian Gick zum Thema Erinnerungsforschung lobte die Jury das skulpturale Raumtragwerk aus Beton, das fast museal anmutende Räume schaffe. Die Verfasser platzieren das Gebäude auf einem wild bewachsenen Grundstück in einem Industriegebiet in Berlin-Lichtenberg, auf dem sich nur ein einsam in die Höhe ragender Funkmast befindet. Nicht zuletzt durch die Materialisierung des Entwurfs entstehe ein eigenwilliger, atmosphärisch poetischer Ort, der sich klassischen, städtebaulichen und bautypologischen Kategorien entziehe, urteilten die Preisrichter.
Mit ihrem Entwurf eines integrativen Wohnprojekts für blinde und sehbehinderte Menschen in München schaffe Hanna Albrecht eine Architektur, die nicht visuelle, sondern haptische Qualitäten in den Mittelpunkt stellt. Auf Grundlage von detaillierten Materialstudien mit Beton entwickelt sie eine Antwort auf die Frage, wie Räume mit allen Sinnen wahrgenommen werden können und welche Rolle dabei das Material spielt.
Die Arbeit ‚florid concrete’ von Maja Tokarski und Nadim El Khorazaty zeigt ein seriell einsetzbares Beton-Modul mit floral anmutender Ornamentik, das für Fassaden oder andere Elemente im Innen- oder Außenbereich verwendet werden kann. In der Auseinandersetzung mit textilen Schalungen sieht die Jury ein großes Potential: Während diese, aufwendig aus Holz oder Polystyrol hergestellt, material-, kosten- und abfallintensiv seien, könnten textile Schalungen eine materialeffiziente und leicht zu transportierende Alternative darstellen.
Die Preisträger werden zur internationalen Concrete Design Masterclass mit den Preisträgern aller am Wettbewerb beteiligten Länder im September 2018 nach Brüssel eingeladen. Neben Deutschland sind dies die Niederlande, Belgien, die Türkei und Irland. Im September 2018 wird der Wettbewerb für das kommende Studienjahr erneut ausgelobt. (fm)
Zum Thema:
Alle ausgezeichneten Projekte unter: www.concretedesigncompetition.de
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Preisträgerin: Anja Eilert von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit „be'tõ“
Preisträgerinnen: Maja Tokarski, Nadim El Khorazaty von der TU Darmstadt mit „florid concrete“
Preisträger: Leon Steffani, Florian Gick von der UdK Berlin mit „Maurice-Halbwachs-Bibliothek Lichtenberg“
Preisträgerin: Hanna Albrecht von der TU München mit „Taktiles Wohnen“
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