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26.07.2018
Ersatz am Entlisberg
Wohnanlage von Meier Hug Architekten in Zürich
Die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich blickt auf eine gewisse Tradition zurück, bereits 1916 wurde sie gegründet. Dass sie nicht zwanghaft an der Vergangenheit festhält, beweist sie seit einigen Jahren im Zürcher Stadtteil Entlisberg. Die dortige Siedlung, die in mehreren Abschnitten seit Anfang der 20er-Jahre bis in die Nachkriegszeit entstand, wird zum Teil erstaunlich radikal durch Neubauten ersetzt. Meier Hug Architekten (Zürich) konnten dort kürzlich eine Anlage mit 210 Wohnungen fertigstellen. Sie hatten 2013 den Wettbewerb gewonnen.
Anstatt der bisherigen Zeilenbauten, die oft quer zur Topographie des Grundstücks ausgerichtet waren, projektierten die Architekten langgezogene Riegel parallel zu den Höhenlinien. Das ursprünglich kleinteilige Feld mit sechzehn Volumen reduzierten sie außerdem auf sechs großformatige Baukörper. Jene erscheinen zur Straße geradlinig und öffnen sich im Inneren des Grundstücks zu einer durchgehenden Grünfläche. Diese ist halböffentlich und rundum zugänglich, so dass auch die historische Durchwegung in Ost-West-Richtung weiterhin Bestand hat.
Die Architektur fällt im Stadtraum vor allem durch ein eigenwilliges Farbkonzept auf, das über grauen Sockelzonen ein weißes und ein hellbraunes Geschosspaket vorsieht. Insgesamt vier oberirdische Stockwerke gibt es und dank der Hanglage ein halb eingegrabenes Souterrain. Jede der Wohnungen zwischen 1,5 und 6,5 Zimmern verfügt über einen offenen Ess- und Wohnbereich und einen privaten Außenraum, viele sind zweiseitig orientiert. Ein Kinderhort und ein Gemeinschaftsraum runden das Angebot ab.
Im Inneren überzeugt außerdem die Materialwahl, weshalb man im Vergleich zum ursprünglichen Bestand eine deutliche Steigerung der Wohnqualität annehmen darf – auch wenn einen die äußere Anmutung des Projekts vielleicht etwas ratlos zurücklässt. (sb)
Fotos: Roman Keller
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