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24.07.2018
Porzellan hinterm Bahnhof in Potsdam
Zentraldepot von Staab Architekten
Oft glänzen selbst die Funktionsbauten der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg durch besondere Bauplätze – aber keineswegs immer. Das jüngste Projekt von Staab Architekten (Berlin) steht nicht – wie ihr Wissenschafts- und Restaurierungszentrum für die gleiche Bauherrin – in einem der vielen Potsdamer Parks, sondern östlich des Hauptbahnhofs auf dem Gelände eines früheren Reichsbahn-Ausbesserungswerks. Die Grundsteinlegung für das neue Zentraldepot der Stiftung war vor ziemlich genau zwei Jahren.
Die nüchterne Anmutung des Neubaus ebenso wie seine Funktion harmonieren mit dem Standort zwischen alten und neuen Lagerhallen. Den Architekten gelingt es, die historische Backsteinarchitektur der Umgebung und des vor ein paar Jahren abgebrannten Vorläuferbaus, auf zeitgenössische Weise aufzugreifen. Entscheidend hierfür sind die asymmetrischen Giebeldächer, die dem Volumen Rhythmus geben und die an die Scheddächer der alten Werkstatthallen erinnern. Zusätzlich beleben metallene Entrauchungsklappen das ansonsten aus funktionalen Gründen komplett geschlossene Volumen. Das Metall taucht auf der Straßenseite auch als Fassadenverkleidung auf.
Im Inneren schreibt sich die repetitive Konsequenz der Hülle in immer gleichen Depot-Einheiten fort, die sich auf zwei Geschosse verteilen. Ausgestattet sind sie mit einer variierenden Lagerinfrastruktur, die aus einfachen Regalen, geschlossenen Schränken und verschieden großen Kompaktmagazinen bestehen. Im Erdgeschoss befinden sich außerdem übergeordnete Funktionen wie unterschiedliche Bereiche für Anlieferung, Bereitstellung und Akklimatisierung, die direkt mit dem LKW erreichbar sind. Auch etwas Platz für Büros gibt es hier, aber der Schwerpunkt des Gebäudes liegt ganz klar auf der Lagerung. Alle weitergehenden Arbeiten werden ansonsten im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum ausgeführt.
Das Depot dient übrigens primär der Unterbringung von Möbeln, Porzellan, Gemälden und Musikinstrumenten, die bisher auf Sammlungen an bislang sieben Standorten verteilt waren. Für Skulpturen ist in den nächsten Jahren nördlich der nun fertiggestellten Halle noch ein weiteres Gebäude geplant. (sb)
Fotos: Marcus Ebener
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