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06.07.2018
Halbzeit für Kunsthaus Zürich
Richtfest bei David Chipperfield Architects
Halbzeit für die Erweiterung des Kunsthauses Zürich. Nachdem Ende 2016 die Grundsteinlegung erfolgte, wurde kürzlich der Rohbau fertig gestellt. Vor der Eröffnung ist das ein wichtiger Meilenstein für die Bauherrenschaft – die Stadt Zürich, die Zürcher Kunstgesellschaft und die Stiftung Zürcher Kunsthaus – und es scheint, als würde der termingerechten Fertigstellung bis 2020 nichts mehr im Wege stehen.
Der Entwurf von David Chipperfield Architects hatte 2008 den Wettbewerb für den Erweiterungsbau gewonnen und wird – so Kunsthaus-Direktor Christoph Becker – „Symbol für Kontinuität und Erneuerung“ sein. Der Schwerpunkt im Erweiterungsbau wird auf zeitgenössische Kunst und französischer Malerei liegen. Ein 85 Meter langer und knapp vier Meter breiter, unterirdischer Gang soll den Neubau an den bestehenden Museumskomplex auf der gegenüberliegenden Seite des Heimplatzes anbinden. Im April fand der Durchschlag im Tunnel statt. Um diesen doch recht langen Weg für die Museumsbesucher attraktiv zu machen, wird man im Gang eine Installation von Lawrence Weiner installieren.
Im Inneren des Rohbaus sind die Proportionen der Museumsräume bereits zu erkennen. Die Direktorin des Amts für Hochbauten in Zürich Wiebke Rösler Häfliger lobte die räumlichen Qualitäten, die Materialisierung und die zentrale Eingangshalle mit ihrem Durchgang zum Garten der Kunst, die „wie aus einem Guss“ erscheine. Auf den Fotos der Baustelle ist dies jedoch nur schwer nachvollziehbar, da Gerüste die Verbindung verstellen.
95 Prozent des verbauten Betons besteht aus Recyclingbeton. Dies ist seit gut zehn Jahren für städtische Hochbauten in Zürich verpflichtend und reduziert an dieser substantiellen Stelle des Bauens den Gesamtenergiebedarf des Hauses bereits maßgeblich. Die nächsten Schritte auf der Baustelle sind der Innenausbau, die Wärmedämmung, der Fenstereinbau und die Verkleidung der Fassade mit einem Naturstein aus der Schweiz.
Als neuer Stadtbaustein und Ort der Kultur stärkt der Erweiterungsbau den Heimplatz zusammen mit dem bestehenden Kunsthaus und dem quer gegenüberliegenden Schauspielhaus. Diese städtebauliche Bedeutung betonte auch Stadtrat und Hochbauvorstand André Odermatt. In dieselbe Kerbe schlägt auch die Kunst-am-Bau-Arbeit „Tastende Lichter“ von Pipilotti Rist, die momentan am Altbau von Karl Moser zu sehen ist und später auf den gesamten Heimplatz ausgeweitet werden soll. Dann werden farbige Lichtpunkte auf die Fassaden- und Bodenflächen projiziert, die, zusammen mit maßgeschneiderte Videos für die Nischenfiguren des Moserbaus, die steinernen Oberflächen beleben sollen. (rc)
Zum Thema:
Der Fortschritt des Baus, kann über eine Baustellenkamera mitverfolgt werden.
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Der Erweiterungsbau zum Zeitpunkt der Rohbau-Fertigstellung.
Dass die Räume viel Tageslicht erhalten werden, ist schon im Bauzustand erkennbar.
Die Treppe führt aus der zentralen Halle zum „Garten der Kunst“.
Der neue Festsaal im Bau.
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