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01.08.2008
Neue Mitte für Wilhelmsburg
Ergebnisse des IBA-Workshops in Hamburg vorgestellt
Die Verkehrsführung ist eines der umstrittensten Themen bei der Planung der Elbinseln in Hamburg-Wilhelmsburg. Im Osten schneiden kurz hintereinander die vierspurige Wilhelmsburger Reichsstraße und die Bahngleise durch die Quartiere, in Ost-West-Richtung wird die so genannte „Hafen-Querspange“ geplant, bei der noch immer über den genauen Verlauf debattiert wird. Einigkeit herrscht inzwischen hingegen bei einer vollständigen Verlegung der Reichsstraße auf das Bahngelände, was die beiden Infrastruktur-Schneisen durch Wilhelmsburg auf eine Schneise am Rande des Viertels reduzieren würde.
Um die dann frei werdenden Flächen in die bisherige Neugestaltung der „Neuen Mitte“ Wilhelmsburgs einzubeziehen, hat die IBA Hamburg im Juni 2008 sechs Bürogemeinschaften (je ein Architektur- und ein Landschaftsplanungsbüro) zu einem Workshop-Verfahren eingeladen: Trojan Trojan Wendt (Darmstadt) mit lohrer.hochrein (München), Architekturgruppe Trostdorf mit Luz (beide Stuttgart), Sauerbruch Hutton (Berlin) mit Hager (Zürich), Bolles & Wilson (Münster) mit WES & Partner (Hamburg), ASTOC (Köln) mit RMP (Bonn) sowie Jo Coenen (Maastricht) mit Agence Ter (Paris/Karlsruhe).
Letztgenannte hat die Jury unter Beteiligung des Hamburger Oberbaudirektors Jörn Walter und des IBA-Kuratoriums nun zum Sieger des Verfahrens erklärt; Coenen hatte bereits den ersten Entwurf für den Masterplan entwickelt. Mit einem „Spreehafenpark“ werden die Grünanlagen Wilhelmsburgs bis zum Spreehafen im Norden verlängert. Die neuen Wohnquartiere im Norden werden mit starkem Bezug zum Wasser und zu neu angelegten Wasserbecken geplant, quer laufen immer wieder grüne Ost-West-Verbindungen und Fußgängerbrücken über den Assmann-Kanal. Südlich schließt die Planung an den im Rahmen der Internationalen Gartenschau (igs) 2013 entstehenden Park an: Hier sollen experimentelle Wohngebäude entstehen, etwa begrünte Wohntürme oder Plusenergiehäuser, die zu einem „virtuellen Kraftwerk“ zusammengeschlossen werden sollen.
Die Quartiere auf Wilhelmsburg würden also zu einem „erlebbaren Stadtraum“ mit zahlreichen neuen Verbindungen zusammen wachsen. Der neue Masterplan soll nun auf der Grundlage des Plans von Jo Coenen erarbeitet werden, einzelne Ideen aus den Vorschlägen von ASTOC und Bolles & Wilson sollen jedoch noch in die endgültige Fassung einbezogen werden. Bis Ende August wird ein endgültiger Vorschlag erwartet, der dann im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.
Zu den Baunetz Architekt*innen:
BOLLES+WILSON
WES LandschaftsArchitektur
ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS
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