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04.05.2018

Revitalisierung und Business

Messezentrum von Superimpose in Changzhi


Das Architektur- und Designstudio Superimpose ist eines der jungen, rasch expandierenden Büros in China. Erst 2016 in Peking gegründet, gibt es bereits weitere Filialen in Honkong und Shanghai. Jüngstes Projekt: Der Umbau einer ehemaligen Fabrikhalle in ein Messezentrum, als Teil des städtebaulichen Großvorhabens für ein neues Geschäftsviertel in der wachsenden Metropole Changzhi. Dieses soll auf einem Gelände enstehen, auf dem sich fünfzehn alte Fabrikgebäude und Lagerhallen befinden, die in den letzten Jahren des chinesischen Bürgerkriegs errichtet worden waren. Das Interessante am neuen Messezentrum: Die Verantwortlichen stimmten zu, die alten Gebäude umzunutzen – noch vor wenigen Jahren wäre das bei dieser Typologie wohl unvorstellbar gewesen.

In China wird damit langsam das vieljährige Bemühen fortschrittliche Architekten und Künstler zu Bewahrung des jüngeren Erbes chinesischer Industrie zu einem breiten Trend. Doch die Umsetzung solcher Projekte erfordert noch immer viel Feingefühl und politisches Geschick. Superimpose führten darum berühmte Revitalisierungsprojekte wie den Pekinger Kunstbezirk Dashanzi an, um die Behörden von ihrem Ansatz zu überzeugen. Weil Superimpose auch für den Masterplan verantwortlich waren, fügte sich ihre Idee in ein größeres Konzept: Rund 70 Prozent der historischen Gebäude sollen nach aktuellem Stand erhalten werden. Hierzu gehört auch der Umbau der größten leerstehenden Halle für die Changzhi City Expo.

Der weitläufige Raum des neuen Messezentrums in alter Hülle dient vor allem als Ausstellungsfläche, wobei die Tragstruktur drei Korridore zur Gliederung des Raums vorgab, der hauptsächlich dem Publikum vorbehalten ist. Auf einem Zwischengeschoss sind außerdem Büro- und Besprechungsräume und ein Buchladen untergebracht. Von terrassenartig offenen Bereichen kann man auf das Treiben in der Halle hinabschauen. Dem harten Fabrikflair im Inneren setzen die Architekten einen weißen Metallvorhang entgegen. Er filtert nicht nur das über die Deckenfenster einfallende Tageslicht, sondern sorgt zugleich für eine visuelle Reduzierung der Raumhöhe.

Weitere Eingriffe betreffen die Fassaden: Die östliche Front der Fabrikhalle war durch eine spätere Erweiterung verbaut. Dieser Bereich wurde in eine Veranda umgewandelt, unter deren Glasdach man zum Haupteingang des Ausstellungsbereichs gelangt. An der Südfassade wurden vor die Fensteröffnungen herausstehende schwarze Aluminiumrahmen mit Doppelverglasung gesetzt. Große Türen erlauben es, hier das Erdgeschoss zu öffnen, um bei Veranstaltungen im Innen- und Außenraum für einen fließenden Übergang zu sorgen. (ksc)

Fotos: Marc Goodwin


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Aufgesetzte schwarze Aluminiumrahmen mit Doppelverglasung...

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...unterstützen die Fassadenrhythmik.

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Der weiße Metallvorhang soll den industriellen Raum weicher erscheinen lassen.

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Die an den Wänden geschriebenen Propagandaslogans sprechen von einer vergangen Ära.

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