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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Schorfheideviertel_in_Berlin_umgestaltet_537618.html

30.07.2008

Wald im Plattenbau

Schorfheideviertel in Berlin umgestaltet


Wald oder Wohnzimmer?, fragten wir uns, als wir das Rendering von gruppe F Landschaftsarchitekten (Berlin) zur Neugestaltung des Plattenbauquartiers „Schorfheideviertel“ in Berlin-Marzahn zum ersten Mal sahen. Den Namen der Siedlung haben sie wörtlich genommen und gemeinsam mit den Bewohnern ein Konzept zur Freiraumgestaltung entwickelt, das sich auf die Topographie und Flora der Schorfheide bezieht. Und da durfte dann auch der Hirsch nicht fehlen, der wie eine überdimensionale Jagdtrophäe eine Querseite des „Eingangsbauwerks“ zum Viertel ziert. Am 23. Juli 2008 wurde nun der erste Bauabschnitt feierlich eingeweiht.


Das Schorfheideviertel in Berlin-Marzahn ist eines der vier Stadtumbaugebiete der degewo, Berlins größtem Wohnungsunternehmen. Bis Ende 2008 werden hier 262 Wohnungen komplett zurückgebaut. Die frei werdenden Flächen, die durch den Abriss der elf- und sechsgeschossigen Häuser an der Schorfheidestraße 2-4, 10 und 12, sowie den Rückbau von Parkplätzen entstehen, wurden im Rahmen des Bürgerbeteiligungsverfahrens „Charrette Schorfheideviertel“ entwickelt. Die degewo als Eigentümerin der 37.000 Quadratmeter großen Fläche investiert hier rund 325.000 Euro.

Mit der Schorfheide werden von den Anwohnern Ruhe, Grün und Erholung assoziiert, sie sollte buchstäblich „nach Berlin-Marzahn geholt“ werden. Ihre bewegte Topographie nun auch hier erlebbar: Es wurden bis zu drei Meter hohe Erdhügel mit einer maximalen Steigung von 1:3 moduliert und an den vorhandenen Straßenraum und dem Hofbereich angepasst. Auf die Hügel wird Rasen gesät. Hohe Gräser (Stipa calmagrostis) sowie 29 große Kiefern (Pinus sylvestris) betonen zusätzlich die Hügelkuppen. Im Frühjahr geben rot und gelb blühende Tulpen den Hügeln einen Farbakzent. Durch den Rückbau der Straße und des Parkplatzes wurde der Beton auf einer rund 2.000 Quadratmeter großen Fläche aufgebrochen und entsorgt. 1.850 Kubikmeter Füllboden (eine Ladung von über 100 Schwerlasttransportern) wurde für die Schorfheidelandschaft angefahren.


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