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29.05.2018
Wohnen in Millennial Pink
Reihenhaus von Office S+M in London
Ob das Farbspektrum von Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“ (2014), die Rosegold-Editionen eines bekannten Smartphone- und Computerherstellers oder einfach nur eine allgemeine 1990er-Jahre-Nostalgie die Inspiration lieferte, ist unklar – aber sei’s drum: Millennial Pink ist laut einschlägiger Fachmagazine die Trendfarbe der letzten Jahre. Und entgegen kurzlebiger Modeerscheinungen ziert der pastellige Rosa-Ton auch heute noch Modekollektionen wie Social-Media-Kanäle – und nun sogar ein Einfamilienhaus in London! Das junge Londoner Büro Office S&M wählte die markante Farbe für die Fassaden ihres kürzlich fertiggestellten Terraced House im Newhamer Viertel Plaistow.
Die ehemals für Arbeiter erbauten Reihenhäuser prägen, wie in vielen Teilen der britischen Hauptstadt, das Straßenbild des Bezirks im Londoner Osten. So auch in der Salmen Road, in der sich späte Victorian- und Mid-Century-Terraces mit Wohnbauten der Thatcher-Ära abwechseln. Am Kopfende dieses Mischgemenges aus kleinkrümeligem Biscuit-Mauerwerk konnten Catrina Stewart und Hugh McEwan das 87 Quadratmeter große Mietshaus verwirklichen. Kooperationspartner war My Property and Home, eine auf handverlesene Projekte kostengünstigen Bauens in East London spezialisierte Immobilien-Entwicklungsgesellschaft. Nötig waren nur sechs Monaten Bauzeit und ein Baukostenbudget von etwa 230.000 Euro.
Der knallige Komplementärkontrast aus saftig grünen, spiegelnden Terrazzoelementen und dem lachsfarbenen Rauputz lässt das aus Betonquadern errichtete Haus größer erscheinen als es tatsächlich ist. Mit unregelmäßig angeordneten Fenstern verschiedenen Formates, umspielt von ebenso variierenden Putzfaschen, sticht es entschieden aus dem Straßenzug heraus. Das Innere des Zweigeschossers bietet mit drei, jeweils mit eigenem Bad versehenen, Schlafzimmern Flexibilität für Kleinfamilien, Mehrgenerationenhaushalte und Wohngemeinschaften. Der Wohn- und Kochbereich wurde offen gestaltet.
Ein paar Anleihen an die Postmoderne und an die oft farbenfrohen Terraced Houses der Edwardian Era meint man in dem Neubau wiederzufinden. Doch der Ansatz der Architekten aus Hackney ist weit weniger verkopft, sondern eher intuitiv-spielerisch: Sie wollten den (vermutlich im doppelten Wortsinn) eher tristen Londoner Wohnungsmarkt ein wenig aufhellen. Und erhoffen sich, dass zukünftige Mieter sich mit dem auffälligen Wohnhaus identifizieren. Denen kann man also millennial-rosige Zeiten wünschen. (kms)
Fotos: French + Tye
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Nur 87 Quadratmeter Wohnfläche verbergen sich hinter den aufälligen Fassaden in Plaistow.
Den jungen Londoner Architekten vom Office S+M ging es weniger um postmoderne Fingerübungen, sondern um etwas Frische im lokalen Wohnungsmarkt.
Mit seinen unregelmäßig angeordneten Fenstern verschiedenen Formates, umspielt von ebenso variierenden Putzfaschen, sticht das Haus deutlich aus dem Straßenzug heraus.
Die beiden Schlafzimmer im Obergeschoss erstrecken sich bis unter den First.
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