RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Messehalle_von_Marte.Marte_in_Dornbirn_5341120.html

05.03.2018

Lagerhalle oder Ballsaal

Messehalle von Marte.Marte in Dornbirn


Der Typus Messehalle ist widersprüchlich: Einerseits ist er mit seinen logistischen und organisatorischen Anforderungen hochfunktional, anderseits erfüllt er als temporärer Marktplatz für verschiedene Branchen repräsentative Aufgaben. Marte.Marte (Feldkirch) haben mit ihrer Messehalle im österreichischen Dornbirn diese Ambivalenz in eine Architektur übersetzt: Ihr Gebäude erscheint auf den ersten Blick als riesige Lagerhalle mit Wellblechverkleidung, zeigt sich dann aber mit extravaganten Eingängen und monumentalen Bogenstellungen – in knalligem Rot.

10.450 Quadratmeter Nutzfläche verteilen sich auf den gestreckten, zweigeschossigen Bau, den Marte.Marte auf dem Gelände der Messe in der Vorarlberger Industriestadt errichtet haben. Das Gebäude umfasst drei eigenständige Hallen und hat eine klare Konstruktion. Die Architekten entwickelten es als weitspannendes Holztragwerk auf einer Bodenplatte. Die Wände bestehen aus Holzelementen, die Fassade ist aus Wellblech. Massive Stahlbetonbauwerke steifen die Konstruktion zusätzlich aus.

Als wäre den Architekten auf dem Entwurfsplan des schmalen, langen Baus zufällig der Zirkel ausgerutscht, haben Marte.Marte das Gebäude mehrfach ellipsenförmig angeschnitten: zweimal entlang der Längsseite und einmal am nördlichen Kopf in das obere Stockwerk hinein. Hier setzten die Architekten auf rotes Wellblech. Leicht schräg montiert, bricht die rote Verkleidung mit der strengen Linienführung der Wellblechfassade am Rest der Halle.

Die zwei Ellipsen an der Längsseite präsentieren sich als großzügige Eingangsbereiche. Dem zentralen Eingang schließt sich innen eine komplett in rot gehaltende Empfangshalle an. Monumentale Bogenstellungen greifen dort die Ellipsen der Fassade auf. Alle Erschließungswege des doppelstöckigen Hallengebäudes leuchten signalhaft rot. Die drei Hallen sind wiederum schwarz getönt. Hier kehrt nach dem repräsentativen Schwenk in rot die funktionale Sachlichkeit zurück: große weite Räume, mit offengelegter Konstruktion, flexibel bespielbar. (sj)

Fotos: Faruk Pinjo


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Zu den Baunetz Architekt*innen:

marte.marte architekten


Kommentare:
Kommentare (4) lesen / Meldung kommentieren

Mit dramatischem Schwung öffnet sich der Eingang.

Mit dramatischem Schwung öffnet sich der Eingang.

Die in Rot gehaltenen Einschnitte akzentuieren die funktional schlichte Halle .

Die in Rot gehaltenen Einschnitte akzentuieren die funktional schlichte Halle .

Klar und sachlich ist auch das Innere der eigentlichen Hallen.

Klar und sachlich ist auch das Innere der eigentlichen Hallen.

Ausdrucksstark und spannend zeigt sich demgegenüber der Eingangsbereich.

Ausdrucksstark und spannend zeigt sich demgegenüber der Eingangsbereich.

Bildergalerie ansehen: 25 Bilder

Alle Meldungen

<

06.03.2018

Vierzig auf Vierzig: Infrastruktur

Ideenwettbewerb des BDA Berlin

05.03.2018

Schlange an der Piste

Berghütte von Peter Pichler und Pavol Mikolajcak in Südtirol

>
BauNetz intern
Wir machen Pause
BauNetzwoche
Ziegel global
baunetz CAMPUS
Campus Masters
Baunetz Architekt*innen
Snøhetta
vgwort