Am 10. Juni 1999 wurde der Architekt David Chipperfield im Festspielhaus Hellerau (Dresden) mit der Heinrich-Tessenow-Medaille in Gold 1999 ausgezeichnet.
Der Preis wird seit 1963 jährlich von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. verliehen. In einer Erklärung der Stiftung heißt es, der 1953 in London geborene Chipperfield könne, nachdem seine raffiniert einfachen Arbeiten zunächst nur einem kleinen Kreis von Fachleuten aufgefallen waren, inzwischen auf eine beachtliche internationale Karriere verweisen und habe als Architekt seinen Weg gefunden. In „brillianten kleinen theoretischen Schriften“ habe er seine inhaltlichen Ansätze auf den Punkt gebracht; vom Geschirr über Ladeneinrichtungen bis hin zu großen Architekturprojekten (wie etwa dem Neuen Museum in Berlin) habe er seine Entwürfe stets mit einem „totalen Gestaltungsanspruch“ ausgearbeitet. Seine Architektur entziehe sich durch ihre Eigensinnigkeit einer schnellen Zuordnung zu jeweils aktuellen Strömungen. Immer auf den Kontext bezogen, verweigere sie dabei jegliche Form von Anpassung. Vergleichbar zur Architektur Heinrich Tessenows sei sie nicht wirklich bescheiden, sondern falle wegen ihrer provozierenden Zurückhaltung und ihrer anspruchsvollen Sensibilität auf.
In den Vorjahren waren Juan Navarro Baldeweg (BauNetz-Meldung vom 26. 8. 1998) und Sverre Fehn (BauNetz-Meldung vom 3. 6. 1997) mit den Medaillen ausgezeichnet worden.

Im Festspielhaus Hellerau, Karl-Liebknecht-Straße 56 in Dresden, ist bis zum 10. Juli 1999 eine von der Hamburger Galerie Reante Kammer und der Heinrich-Tessenow-Gesellschaft organisierte Ausstellung ausgewählter Arbeiten des diesjährigen Preisträgers zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 13 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr.

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