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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neubau_von_ChartierDalix_und_Brenac_-_Gonzalez_in_Paris_5300346.html

22.01.2018

Mit dem Zug ins Büro

Neubau von ChartierDalix und Brénac & Gonzalez in Paris


Ein kurzer Blick aus dem Zugfenster in Paris: Historische Häuserzeilen ziehen vorbei, nur wenige Neubauten mischen sich ins Bild. Bis die Bahn, vom Gare Saint-Lazare kommend, das Quartier Clichy-Batignolles auf dem früheren Gelände der französischen Bahn SNCF erreicht. Hier ist fast alles neu. Schulen, Wohnhäuser von Jean Bocabeille und MAD, Kino, ein Seniorenheim von Atelier du Pont, Geschäfte, der Martin-Luther-King-Park.

Seit Oktober taucht ein weiteres neues Gebäude vorm Zugfenster auf: LOT 07. Ein Bürokomplex, 24.200 Quadratmeter groß, dazu 150 Quadratmeter Ladenfläche, 54 Millionen Euro teuer. Entworfen haben das Haus die Pariser Architekten ChartierDalix architectes, die auch im Ideenwettbewerb „Reinventer Paris“ erfolgreich waren, zusammen mit Brénac & Gonzalez & Associés. 2013 hatten die beiden Büros den Architekturwettbewerb gewonnen, den der Projektentwickler Emerige Group für den Investor, den Versicherungskonzern BNP Paribas Cardif, durchgeführt hat.

Oberhalb der Bahntrasse und über einem Schienendepot gelegen, nimmt das Gebäude das Bahnthema auf, führt es in der Fassade, aber auch im Inneren fort. Horizontale Bänder aus emailliertem Terrakotta sollen die Schienenwege widerspiegeln. Das rotbraune Material ist zudem ein Verweis auf die ehemaligen Industriegebäude, die einst entlang der Bahngleise aufgereiht waren.

Dem Pariser Klima-Energie-Plan verpflichtet, der eine Reduzierung von Treibhausgasen um 75 Prozent bis 2050 vorzieht, verzichteten die Architekten auf eine Klimaanlage – trotz freistehender Südwestorientierung. Außenjalousien sollen direkte Sonne minimieren, eine Wärmeisolierplatte in den Büros die fehlende Klimatisierung kompensieren.

Die bahnabgewandte, nordöstliche Gebäudeseite – hier befinden sich Haupteingang und Lobby, Café und Geschäfte – nimmt die unstete Pariser Stadtlandschaft wieder auf. Vorsprünge, begrünte Terrassen und Treppen brechen die lineare Struktur der neun Etagen. Wie kreuzende Schienen oder Weichen ziehen sich die horizontalen Bänder über die Front. Bis das Gebäude vorm Zugfenster vorbeigezogen ist. (kat)

Fotos: Sergio Grazia, Stefan Tuchila, Takuji Shimmura


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