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17.11.2017
Grüne Ringel am Périphérique
Atelier Kempe Thill plant Bürogebäude in Paris
„Erfinden wir die Metropolregion Paris neu!“ – mit diesem Imperativ kündigte eine Initiative aus 75 Kommunen der Stadt Paris und der umliegenden Departements vor einem Jahr ein städtebauliches Großprogramm an. Sie will ein altes Problem lösen, das bereits Ex-Präsident Nicolas Sarkozy in seinem Langzeitprojekt Le Grand Pari(s) populär aufgriff: Die steinern-dichte Innenstadt von Paris soll mit der abgehängten Peripherie räumlich und sozial besser verbunden werden.
Dem auffordernden Imperativ ist die Immobilienfirma Péchet gefolgt. Sie plant, ab 2021 ihren Standort an den Rand der Pariser Innenstadt in ein Entwicklungsgebiet zu verlegen. Nach einem Wettbewerb steht nun fest: Atelier Kempe Thill werden den neuen Firmensitz von Péchet nahe der Porte d’Italie bauen.
Der Standort direkt an der Stadtautobahn Périphérique wird sich in Zukunft sehr wandeln: Die zwei gedrungenen Türme von Kempe Thill sind in einer Umgebung von Sozialbauten aus den Fünfzigern geplant, die alle in den nächsten Jahren neuen Wohn- und Bürogebäuden weichen sollen.
Die Fünfziger lässt das Rotterdamer Duo jedoch ein wenig nachklingen, denn ihre von einer leichten Struktur getragene, äußere Glashülle des Projekts erinnert an die luftigen Gitterfassaden der Nachkriegsarchitektur. Notwendig wird diese zweite Haut zunächst mal aus Gründen des Schallschutzes. Die Architekten machen aus einer Pflicht jedoch eine Tugend, in dem sie den Zwischenraum begrünen. Auch urbane Landwirtschaft auf dem Dach ist geplant.
Die zwei grün geringelten Türme werden im Innenraum flexibel nutzbar sein und damit auch Platz bieten für weitere, vor allem kleinere Unternehmen wie Start-Ups und Fab-Labs, aber auch Restaurants und Cafés. In denen werden sie dann ab 2021 einkehren, die Bewohner und Dienstleister eines neu erfundenen Paris. (sj)
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