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03.11.2017
Englischer Rasen im Spiegel
Villa in den Niederlanden von Barcode
Neben Großprojekten mit BIG oder OMA entwerfen die Rotterdamer Barcode Architects schnittige Wohnhäuser – wie man auch am aktuellen Beispiel in der niederländischen Provinz Nordbrabant sieht. Mit der Bezeichnung Villa X trägt das Projekt jenen Buchstaben im Namen, der auch dem Grundriss der Bibliothek Alexis de Tocqueville zu Grunde liegt. Tatsächlich sieht es so aus, als wollten die Architekten gestalterische Themen aus dem gemeinsamen Projekt mit OMA in Caen noch einmal im kleinen Maßstab erproben.
Schon bei der 2016 fertig gestellten Bibliothek nahmen die Enden des X Serviceräume auf, um das Zentrum möglichst verglast und offen gestalten zu können. Auch die Villa in Nordbrabant besteht aus einem frei bespielbaren Wohnraum mit bodentiefer Verglasung, der von zwei soliden Volumen in Anthrazit und einer gleichfarbigen Deckenplatte gerahmt wird. Die X-Form wird nur angedeutet, indem die Glasfassade auf den beiden Längsseiten des Hauses ein wenig zurückgezogen wurde. So entsteht, quasi nebenbei, ein kleiner überdachter Bereich vor dem Eingang. Die Form ist schlicht, ohne auf spielerische Elemente wie den durchgesteckten Kamin oder ein geometrisches Muster am Boden des blauen Badezimmers zu verzichten.
Im Gegensatz zur Großform in Caen mit ihrer glatten Fassade kann man der Villa in Nordbrabant keine mangelnde Einbindung in den städtebaulichen Maßstab vorwerfen. Das Haus steht in einem großen Garten: Der englische Rasen, Rhododendren und geschickt platzierte Bäume formieren sich um die Architektur, um sich in ihr zu spiegeln, sie zu inszenieren. Der grüne Saum bietet Sichtschutz zu den Nachbarn. (dd)
Fotos: Christian van der Kooy
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